21.07.2016 | 07:20:00 | ID: 22653 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Knapp 160.000 Hektar (ha) mit Winterweizen bestellt - Das Anbauspektrum bewegt sich weg vom Getreide hin zu Winterraps und Hackfrüchten

Wiesbaden (agrar-PR) - Nach den vorläufigen Ergebnissen eines Teils der diesjährigen Agrarstrukturerhebung vom März 2016, wurden knapp 160.000 Hektar (ha) mit Winterweizen bestellt.
Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, umfasste die Winterweizenanbaufläche fast 55 Prozent der gesamten Getreideanbaufläche (inkl. Körnermais und Corn-Cob-Mix (siehe Begriffserklärung)) in Höhe von 293.300 ha.

Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich die Weizenanbaufläche um 10.500 ha. Der Gerstenanbau pendelte sich auf ein für Hessen übliches Niveau ein. Nachdem in den Jahren 2013 bis 2015 die Anbauflächen von Sommergerste ausgedehnt worden waren, wurden sie dieses Jahr wieder eingeschränkt. Zur Ernte 2016 wurden nunmehr 14.600 ha Sommergerste ermittelt. Das war ein Minus von fast 5.300 ha. Bei der Wintergerste gab es ein Plus von 700 ha auf gut 67.000 ha.

Das Anbauspektrum bewegte sich weg vom Getreide hin zu Winterraps- und Hackfruchtanbau. Im vergangenen Jahr erfuhren die Flächen, die mit Winterraps bestellt worden waren, einen Rückgang auf knapp 56.000 ha. In diesem Jahr könnten wieder knapp 61.000 ha gedroschen werden. Im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2015 wurden 62.900 ha Winterraps angebaut.

Im Jahr 2015 wurden 3.700 ha Anbaufläche für Kartoffeln und 11.500 ha für Zuckerrüben nachgewiesen. Im Jahr 2016 gab es starke Zuwächse bei diesen Kulturen, die sogar über dem Schnitt der Vorjahre lagen (2010-2015: Kartoffeln 4.200 ha, Zuckerrüben 13.900 ha). 4.400 ha Kartoffeln und 14.200 ha Zuckerrüben können in dieser Kampagne geerntet werden.

Mit 2.900 ha Erbsen und 3.600 ha Ackerbohnen bestätigt sich zur Ernte 2016 der für das Jahr 2015 feststellbare Trend zu einem verstärkten Anbau dieser Hülsenfrüchte. Damals wurden rund 2.500 ha Erbsen und gut 3.900 ha Ackerbohnen ermittelt. Im Jahr 2014 waren es 1.000 ha Erbsen und 2.100 ha Ackerbohnen. Der Grund hierfür ist u.a. in den Greening-Auflagen der EU zu suchen (siehe Begriffserklärung unten).

Gemüse, Erdbeeren und andere Gartengewächse wurden auf gut 9.000 ha angebaut. Die Fläche nahm im Vergleich zum Vorjahr um ca. 500 ha zu, vor allem beim Anbau von Gemüse im Wechsel mit landwirtschaftlichen Kulturen. Der Anbau auf dem Ackerland hat 2016 insgesamt einen Umfang von 469.500 ha. Aussagekräftige Daten zu Erträgen und Erntemengen 2015 liegen Ende August 2016 vor.

Begriffserklärung

Greening: Landwirtschaftliche Betriebe müssen grundsätzlich zunächst fünf Prozent ihrer Ackerflächen als ökologische Vorrangflächen bereitstellen. Diese Flächen müssen im Umweltinteresse genutzt werden (z.B. zum Erhalt von Hecken oder als Pufferstreifen zu Gewässern). Eine landwirtschaftlich produktive Nutzung bleibt unter bestimmten Bedingungen aber zulässig, z.B. mit Hülsenfrüchten.

Corn-Cob-Mix: Meist in der Schweinemast eingesetztes Futter, das aus der Spindel und den Körnern des Maiskolbens besteht. (statistik-hessen)
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