23.12.2008 | 11:13:00 | ID: 23 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Mähdrescher ernten 3,22 Millionen Tonnen Getreide

Stuttgart (agrar-PR) - Rekordernte bei Körnermais – Anbau von Wintergetreide und Winterraps ausgedehnt
Die baden-württembergische Getreideernte des Jahres 2008 (ohne Körnermais) beläuft sich nach Angaben des Statistischen Landesamtes auf 3,22 Millionen Tonnen. Damit stehen den 10,7 Mill. Einwohnern im Südwesten aus der diesjährigen Ernte pro Kopf rund 0,3 t Getreide (300 Kilogramm oder 3 Dezitonnen) zur Verfügung. Im Vorjahr konnten die Landwirte mit 2,95 Mill. t etwas weniger als im langjährigen Mittel (2,96 Mill. t) einbringen.

Mit Ausnahme von Wintergerste, bei der ein Ergebnis von 58,4 Dezitonnen je Hektar (dt/ha, -1,3 Prozent) erzielt wurde, liegen die Erträge aller Getreidearten deutlich über den langjährigen Vergleichswerten 2002/2007. Allen voran gilt dies für die Sommergetreidearten Hafer (55,5 dt/ha; +11 Prozent) und Sommergerste (53,2 dt/ha; +8 Prozent). Winterweizen liegt mit 74,4 dt/ha 6 Prozent über dem langjährigen Mittel. Berücksichtigt werden muss bei der Einordnung der Erntemengen zudem, dass die Getreideanbaufläche nach dem Aussetzen der Stilllegungsverpflichtung im Vergleich zu 2007 um 17 000 ha oder 3,6 Prozent ausgedehnt wurde.

Getreideernte von ordentlicher Qualität

Unter Qualitätsgesichtspunkten fiel die diesjährige Getreideernte etwas besser als die des Vorjahres aus. Wie beispielsweise die Qualitätsuntersuchungen im Rahmen der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung bei Winterweizen gezeigt haben, liegt der durchschnittliche Proteingehalt bei für die hiesigen Verhältnisse ordentlichen 13,1 Prozent (2007: 12,7 Prozent; 2002/2007: 13 Prozent). Der Sedimentationswert, ein wichtiges Kriterium zur Beurteilung der Eiweißqualität, ist mit 46 Einheiten als überdurchschnittlich einzustufen. Obwohl witterungsbedingt die Ernte im August immer wieder unterbrochen werden musste, konnte die weitaus überwiegende Zahl an Getreidepartien problemlos gedroschen werden. Die Feuchtigkeitsgehalte lagen teilweise deutlich unter 14 Prozent. Eine Nachtrocknung war dann nicht erforderlich. Lediglich bei Sommergerste mussten teilweise höhere Feuchtigkeitsgehalte in Kauf genommen werden.

Rekordertrag bei Körnermais, gute Ergebnisse bei Winterraps und Zuckerrüben

Was sich schon länger abzeichnete, wurde jetzt Realität. Bei Körnermais konnte im Landesmittel ein herausragendes Ergebnis erzielt werden. Der Ertrag von 105,4 dt/ha liegt deutlich über der bisherigen Höchstmarke von 2002 (100,8 dt/ha). Überaus erfreulich ist auch das diesjährige Ernteergebnis bei Winterraps mit einem Flächenertrag von 37,4 dt/ha, und das bei einem hohen durchschnittlichen Ölgehalt von 43,1 Prozent. Und auch bei Zuckerrüben konnte die Flächenleistung (66,8 t/ha) gegenüber dem Vorjahr (64,4 t/ha) und dem langjährigen Mittel (62,6 t/ha) gesteigert werden. Die heimische Zuckerrübenproduktion beziffert sich bei einer Anbaufläche von rund 17 300 ha auf 1,16 Mill. t gegenüber 1,50 Mill. t im langjährigen Mittel bzw. 1,19 Mill. t im Vorjahr.

Mehr Wintergetreide, aber auch mehr Raps

Sofern die Winterfrüchte zeitig ausgebracht werden konnten, sind die Kulturen im Allgemeinen gut entwickelt. Spät gesätes Getreide ist dagegen teilweise noch nicht aufgelaufen. Wie sich aus den Meldungen der Berichterstatter des Statistischen Landesamtes zur Herbstaussaat ergibt, setzen die Landwirte zur Ernte 2009 verstärkt auf Wintergetreide. Der Anbau von Winterweizen (238 700 ha), Triticale (23 300 ha) und Roggen (10 700 ha) wurde um 3 bis 7 Prozent ausgedehnt. Dies dürfte im Frühjahr voraussichtlich zulasten des Hafer- und des Sommergerstenanbaus gehen. Denn zum einen ist der Haferanbau seit Jahren rückläufig und ein Anlass zur Trendumkehr nicht in Sicht, und zum anderen sind attraktive Preise auf dem Braugerstenmarkt in weiter Ferne. Der Wintergerstenanbau (104 800 ha) zeigt kaum Veränderungen Der Anbau von Winterraps, der wichtigsten heimischen Ölfrucht, wurde kräftig (+14 Prozent) auf 80 900 ha ausgedehnt. Möglicherweise versprechen sich die Landwirte durch die von 5 auf 7 Prozent erhöhte Zwangsbeimischung für Biodiesel günstige Verkaufskonditionen für Winterraps.
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