01.08.2011 | 13:10:00 | ID: 10283 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Magere Getreide- und Winterrapsernte 2011 erwartet

Halle (agrar-PR) - Nach den vorläufigen Ergebnisse der diesjährigen Bodennutzungshaupt-erhebung und ersten Ertragsvorschätzungen,  im Rahmen der Ernte- und Betriebsberichterstattung, wird in Sachsen-Anhalt mit 3,2 Millionen Tonnen eine magere Getreideernte eingefahren.
Diese Erntemenge liegt sowohl deutlich unter dem Vorjahreswert als auch unter dem Durchschnitt der vergangenen sechs Jahre. Die Schwierigkeiten bei der Herbstbestellung, zeitiger und langer Winter mit Wechsel- und Kahlfrösten, danach eine lange Frühjahrstrockenheit mit teils hochsommerlichen Temperaturen in den Monaten März, April und Mai wirken sich negativ auf die Ertragserwartungen aus, so dass die Landwirte im Durchschnitt mit nur 58 Dezitonnen Getreide pro Hektar rechnen; das sind 11 Dezitonnen je Hektar weniger als 2010 bzw. 10 Dezitonnen je Hektar weniger als im Durchschnitt der vergangenen sechs Jahre.

Die Winterrapsernte wird auf 0,46 Millionen Tonnen geschätzt, das ist ein Drittel weniger als im Vorjahr. Vor allem der lang anhaltende Wassermangel hat sich negativ auf die Entwicklung der Wintersaaten, insbesondere bei Wintergerste und Winterraps, und damit auf deren Ertragspotenzial ausgewirkt.

Auf die Brotgetreidearten (Weizen, Roggen) entfallen voraussichtlich 2,5 Millionen  Tonnen und auf die Futtergetreidearten (Gerste, Hafer, Triticale) 0,6 Millionen Tonnen. Mit 2,2 Millionen Tonnen bzw. über zwei Drittel an der Gesamtgetreideernte, ist der Winterweizen die in Sachsen-Anhalt in vielen Betrieben Hauptkultur und gleichzeitig ertragsstärkste Getreideart seit Jahren.

Für die einzelnen Getreidearten variieren die Erträge stark. Bei Winterweizen werden nach ersten Einschätzungen 65,4 Dezitonnen je Hektar (2010: 75,0 dt/ha) erwartet. Der Durchschnitt der Jahre 2005-2010 lag bei 75,2 Dezitonnen je Hektar. Für Wintergerste, Roggen und Triticale liegen die Schätzungen bei 56,9  Dezitonnen je Hektar (2010: 74,7 dt/ha), 37,0 Dezitonnen je Hektar (2010: 49,1  dt/ha) und 44,8 Dezitonnen je Hektar (2010: 50,8 dt/ha). Die Mindererträge liegen in einer Größenordnung von 10 bis 25 Prozent. Besonders starke Einbußen sind bei Wintergerste von den Betriebsberichterstattern gemeldet worden. Die geschätzten Erträge liegen zwischen 30 und 75 Dezitonnen je Hektar.

Die Rapsernte wird auf knapp 0,46 Millionen Tonnen geschätzt, das wäre ein Drittel weniger gegenüber dem Vorjahr. Nach bisherigen Schätzungen bringt Winterraps in diesem Jahr im Landesmittel 29,1 Dezitonnen pro Hektar; das sind 11,5 Dezitonnen je Hektar weniger als im Vorjahr. Reduzierte Anbaufläche gegenüber 2010, eine schlechte Verzweigung und starke Verunkrautung lassen nur deutlich unterdurchschnittliche Rapserträge erwarten. Die Pflanzen neigen zum Zwiewuchs, der die Ernte erschwert.

Das nasskalte Wetter hat die Getreide- und Rapsernte ins Stocken gebracht. Die wechselhafte Witterung wirkt sich auf die Qualitäten aus, wenn reife Bestände nicht geerntet werden können.

Da Kornbildung und Ernteverluste entscheidend von dem weiteren Witterungsverlauf bis zum Erntezeitpunkt abhängen, kann die Erntemenge an Getreide und Raps noch mehr oder minder von ersten vorläufigen Schätzungen abweichen. (stala-sa)
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