22.08.2012 | 10:15:00 | ID: 13427 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Maiswurzelbohrer: Strategie der Fruchtfolge zeigt erste Wirkung und bleibt notwendig – Weniger Käferbefall als im Vorjahr

Stuttgart (agrar-PR) - Minister Bonde: „Nur das konsequente Einhalten der Fruchtfolge verhindert die Verbreitung des Maiswurzelbohrers“

„Die Situation im Hinblick auf den Maiswurzelbohrer ist in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr entspannter. Die Unteren Landwirtschaftsbehörden haben in diesem Jahr in den hauptsächlich betroffenen Landkreisen Emmendingen, Breisgau-Hochschwarzwald und im Ortenaukreis bisher rund 3.900 Käfer gezählt - das sind rund 600 Käfer weniger als im Vorjahreszeitraum. Damit zeigt die eingeschlagene Strategie der angeordneten Fruchtfolge Wirkung. Allerdings zeichnet sich auch ab, dass sich einige Landwirte nicht an die Vorgaben gehalten und erneut Mais gepflanzt haben, wo eine andere Kultur in der Fruchtfolge hätte angebaut werden müssen.

Gegen derartige Verstöße wird das Land konsequent vorgehen, zumal die Landwirtinnen und Landwirte frühzeitig und mehrfach über die Anbaubeschränkungen in Eingren-zungsgebieten des Maiswurzelbohrers informiert worden sind", sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, am Mittwoch (22. August) in Stuttgart. Derzeit sei von Unregelmäßigkeiten bei der Fruchtfolge bei etwa 100 Betrieben auf einer Gesamtfläche von etwa 130 Hektar in den Kreisen Emmendingen und in der Ortenau auszugehen. Insgesamt werden in den beiden Landkreisen knapp 19.000 Hektar Mais angebaut. Die Fruchtfolgeregelung gibt vor, dass maximal zweimal Mais in drei Jahren angebaut werden darf.

Die einzige sichere und praktikable Möglichkeit zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers sei die Unterbrechung des Maisanbaus durch die Fruchtfolge, stellte Minister Bonde klar. „Dies haben die Landwirte in Zusammenarbeit mit der Verwaltung in der in der Vergangenheit mustergültig umgesetzt, und davon können wir nicht abrücken." Als Folge einer Abweichung von den Fruchtfolgevorgaben befürchte das Ministerium eine massenhafte Vermehrung und unkontrollierte Weiterverbreitung des Schädlings. „Durch ihr bewusstes und unverantwortliches Fehlverhalten gefährdet eine kleine Zahl von Landwirtinnen und Landwirten nicht nur die Felder der bislang vom Maiswurzelbohrer verschont gebliebenen Nachbarn. Eine weitere Ausbreitung des Quarantäneschädlings würde auch die Saatmaisproduktion in Südbaden bedrohen. Damit die Ehrlichen hier nicht die Dummen sind, wird Fehlverhalten konsequent geahndet. Dies bedeutet je nach Schwere und Ausmaß des Verstoßes empfindliche Kürzungen der Direktzahlungen an die Betriebe", betonte Bonde.


Pestizide sind keine Lösung
„Wir wollen und können uns nicht auf die Chemie verlassen. Damit sind wir schon einmal in Teufels Küche gekommen", warnte der Verbraucherminister. 2008 war in der Rheinebene ein Bienensterben durch das gegen den Schädling wirksame Beizmittel Clothianidin ausgelöst worden, das inzwischen für die Maiswurzelbohrer-Bekämpfung nicht mehr zugelassen ist. 12.000 Bienenvölker waren damals betroffen.

In den Befallsgebieten des Maiswurzelbohrers hat die EU strenge Fruchtfolgevorgaben zur Eindämmung des wirtschaftlich bedeutendsten Maisschädlings erlassen. Die Bekämpfungsstrategie des nach Deutschland eingeschleppten Käfers, der weltweit Schäden in vielfacher Millionenhöhe verursacht, basiert auf der Pflicht zum Fruchtwechsel, um dem Maiswurzelbohrer die Lebensgrundlage zu entziehen. Das bedeutet: maximal zweimal Mais in drei Jahren. Dies ist in der Maiswurzelbohrer-bekämpfungsverordnung des Bundes festgelegt. 2011 waren die Käferzahlen mit 6121 gefangenen Tieren auf das rund 20-fache der vergangenen Jahre angestiegen.


Hintergrund
In den Befallsgebieten des Maiswurzelbohrers hat die EU strenge Fruchtfolgevorgaben zur Eindämmung des wirtschaftlich bedeutendsten Maisschädlings erlassen. Die Bekämpfungsstrategie des nach Deutschland eingeschleppten Käfers, der weltweit Schäden in vielfacher Millionenhöhe verursacht, basiert auf der Pflicht zum Fruchtwechsel, um dem Maiswurzelbohrer die Lebensgrundlage zu entziehen. Das bedeutet: maximal zweimal Mais in drei Jahren. Dies ist in der Maiswurzelbohrer-Bekämpfungsverordnung des Bundes festgelegt. 2011 waren die Käferzahlen mit 6121 gefangenen Tieren auf das rund 20-fache der vergangenen Jahre angestiegen

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Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
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