17.03.2015 | 11:45:00 | ID: 19934 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Mehr Vielfalt auf dem Acker: Land fördert Anbau von Eiweißpflanzen als Ersatz für Sojaimporte

Kiel (agrar-PR) - Schleswig-Holstein will die heimische Produktion von Eiweißfutterpflanzen stärken und so die Abhängigkeit von Sojaimporten in der Landwirtschaft verringern. Dazu bietet das Umweltministerium von diesem Jahr an im Rahmen des Landesprogramms ländlicher Raum (LPLR) eine spezielle Förderung an. Landwirte, die sich verpflichten, auf mindestens 10 Prozent ihrer Ackerfläche Leguminosen wie Bohnen oder Erbsen anzubauen, erhalten dafür 55 bis 110 Euro pro Hektar.

Mit dieser Unterstützung können wir gleich mehrere Ziele erreichen. Der Einsatz von Importeiweiß in den Futtertrögen wird durch den Anbau heimischer Eiweißfutterpflanzen reduziert. Außerdem sorgen wir für mehr Vielfalt auf dem Acker, weil die Fruchtfolge erweitert wird. Das ist gut für Boden, Humus und die Artenvielfalt. Durch die Blütenvielfalt der Leguminosen wird das Nahrungsangebot für Bienen größer", sagte Landwirtschafts- und Umweltminister Robert Habeck heute (17. März 2015).

Insgesamt stehen bis zu 5,9 Millionen Euro EU-Mittel zur Verfügung, das Land kofinanziert dies mit 1,9 Millionen Euro. Das Landesprogramm LPLR für die aktuelle EU Förderperiode muss von der EU-Kommission noch genehmigt werden. Anträge für das Förderprogramm können in diesem Frühjahr eingereicht werden.

Hintergrund

Die Maßnahme "Vielfältige Kulturen im Ackerbau" wurde ursprünglich schon 2014 angeboten, musste aber in Schleswig-Holstein und anderen Bundesländern wie Niedersachsen verschoben werden. Die EU-Kommission hatte kurzfristig kritische Anmerkungen zu der Maßnahme vorgelegt, die verschärfte Förderbedingungen mit Blick auf die Umweltauswirkungen erwarten ließen. Damit hätten sich auch die Antragsvoraussetzungen für die Landwirte, die 2014 bereits Anträge gestellt hatten, verändert. Deshalb wurde die Maßnahme zunächst verschoben.

Allerdings war 2014 schon deutlich geworden, dass in der Landwirtschaft ein hohes Interesse an der Maßnahme bestand und dass mehr Fördermittel beantragt wurden als zur Verfügung standen. Daher wurde die Finanzausstattung der "Vielfältigen Kulturen im Ackerbau" verbessert. "Doch bei einem ähnlichen Andrang wie 2014 werden wir auch in 2015 leider nicht alle Anträge bewilligen können. Daher haben wir Prioritäten festgelegt", sagte Habeck. Diese sind:

1. Anbau von großsamigen Leguminosen (Bohnen, Erbsen, Lupinen) in Reinsaat auf mindestens 10 Prozent der Ackerfläche.

2. Anbau von kleinsamigen Leguminosen (z.B.: Klee, Luzerne) und Gemengen, die Leguminosen (z.B.: Kleegras) enthalten, auf mindestens 10 Prozent der Ackerfläche.

Reichen die Mittel nicht aus, um sämtliche Anträge einer Priorität zu bedienen, werden zunächst die Anträge von ökologisch wirtschaftenden Betrieben bedient werden. "Wir hoffen jedoch sehr, dass wir zumindest die erste Priorität vollständig bedienen können und wir keine weitere Unterteilung benötigen", sagte Minister Habeck abschließend.

Die Förderung variiert je nach Pflanze und Anbauart. Für großsamige Leguminosen gibt es im konventionellen Anbau 110 Euro pro Hektar, und 75 für ökologische Anbauverfahren. Bei kleinsamigen Leguminosen sind es 90 Euro pro Hektar im konventionellen und 55 Euro im ökologischen Anbau Einzelheiten hierzu, aber auch zu den anderen Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen "Winterbegrünung" und "Verbesserte N-Ausnutzung bei flüssigen Wirtschaftsdüngern" werden in der nächsten Woche im Bauernblatt veröffentlicht werden.
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