29.02.2012 | 11:40:00 | ID: 12326 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Ministerin Höfken: Zukunftsprojekt Zuckerrübe ein voller Erfolg

Bad Kreuznach (agrar-PR) - „Auch wenn das Zukunftsprojekt Zuckerrübe noch bis Ende 2012 läuft, bereits jetzt kann man feststellen, dass es ein voller Erfolg ist,“ sagte Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken anlässlich der Tagung „Forum Zukunftsprojekt Zuckerrübe“ am Mittwoch in Worms.
Das „Gemeinschaftsprojekt zur Erhaltung und Förderung eines zukunftsfähigen Zuckerrübenanbaues in Rheinland-Pfalz" der Landesregierung startete 2009. Das Landwirtschaftsministerium in Mainz stellt dafür insgesamt rund 430.000 Euro an Fördermitteln zur Verfügung.

„Aber nicht nur in Form dieses Projektes stehen wir an der Seite der Zuckerrübenanbauer", betonte die Ministerin. Auch im Rahmen der aktuellen Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik in Europa setze sie sich angesichts der Lage auf dem Zuckermarkt für Planungssicherheit der Betriebe und Versorgungssicherheit für die Verbraucherinnen und Verbraucher ein.

Höfken: „Deshalb fordere ich, dass die Quotenregelung für Zucker keinesfalls bereits 2015 abgeschafft wird, sondern in einem angemessenen Zeitrahmen und Übergangsprozess."

Im „Zukunftsprojekt Zuckerrübe" arbeiten der Verband der rheinhessisch-pfälzischen Zuckerrübenanbauer, das Dienstleistungszentrum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück und die Hochschulen des Landes Rheinland-Pfalz zusammen. Ziel der Kooperation ist die Entwicklung einer umweltschonenden, nachhaltigen Strategie zur Optimierung der Anbauverfahren für Zuckerrüben in den trockenen Anbaugebieten der Pfalz und Rheinhessens.

Im Mittelpunkt steht dabei die vorbeugende und biologische Bekämpfung des Rübennematoden, eines kleinen, im Boden lebenden Fadenwurms, der immense Ertragsverluste verursachen kann. Zudem geht es um die Anpassung des Zuckerrübenbaus an den Klimawandel sowie die Verbesserung der Flächeninfrastruktur in den Zuckerrübenbetrieben.

Geforscht wird über die Auflockerung der engen Zuckerrübenfruchtfolgen durch Raps und Zwischenfrüchte, welche auch zur biologischen Bekämpfung der Rübennematoden genutzt werden sollen. Weiterhin wird dem Schädling durch den Anbau toleranter oder resistenter Zuckerrübensorten zu Leibe gerückt.

„Diese auf den pflanzenbaulichen Tugenden beruhende Strategie erspart den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Außerdem wird durch die Vielfalt der Kulturen auch die Biodiversität erhöht und das Landschaftsbild aufgewertet", betonte Ministerin Höfken. Mittlerweile säen die Zuckerrübenanbauer in Rheinland-Pfalz zum überwiegenden Teil tolerante oder resistente Rübensorten aus: „Dies ist ein großer Erfolg des Zukunftsprojektes."

Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Zuckerrübe, und wie die Bauern darauf reagieren können ist der zweite Schwerpunkt des Projektes. Die Klimaforscher prognostizieren heiße, trockene Sommer und niederschlagsreiche, mildere Winter. Wasser kann für den Zuckerrübenanbau zum limitierenden Faktor werden. Wasser muss daher sparsam verwendet und der Bodenwasserhaushalt geschont werden.

„Vielleicht werden Zuckerrüben zukünftig nicht nur im Frühjahr, sondern auch im Herbst gesät", meinte die Landwirtschaftsministerin. Versuche haben gezeigt, dass der Anbau von Rüben über Winter grundsätzlich realisierbar ist. Die Feuchtigkeit der Böden wird beim Winterrübenanbau besser ausgenutzt.

Die Kooperation zwischen Wissenschaft, Offizialberatung und Praxis ist vorbildlich", lobt die Ministerin: „So werden die erzielten wissenschaftlichen Ergebnisse schnell in den Betrieben umgesetzt." Bisher wurden an der Fachhochschule Bingen und der Universität Mainz bereits fünf Bachelor- und Masterarbeiten erstellt.

Die Arbeiten von Yvonne Agrikola (FH-Bingen) und Pascal Kremer (Uni. Mainz) wurden von der Stiftung Südwestdeutscher Zuckerrübenanbau ausgezeichnet. Ministerin Höfken überreichte am Mittwoch die Förderpreise und würdigte die hervorragenden Leistungen.

In Rheinland-Pfalz gab es im Jahr 2009 noch 2.328 Betriebe, die auf einer Fläche von 19.258 Hektar Zuckerrüben anbauten. Die Anbauschwerpunkte liegen in Rheinhessen, der Vorderpfalz und sowie im Donnersbergkreis. (PD)
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