11.02.2010 | 00:00:00 | ID: 4746 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Nachhaltigkeitszertifizierung bürokratiearm umsetzen

Berlin (agrar-PR) - Verbände getragenes Zertifizierungssystem wird im Februar gegründet
Der Deutsche Bauernverband (DBV) tritt bei der Umsetzung der neuen Nachhaltigkeitszertifizierung für Biokraftstoffe und Pflanzenöle weiter für eine möglichst schlanke Umsetzung der europäischen Vorgaben in die Praxis ein. Der DBV bleibt bei seiner Grundsatzposition, dass das umfangreiche Regelwerk von Cross Compliance mehr als ausreichend für den Nachweis einer nachhaltigen Bewirtschaftung ist. Mit dem kürzlich vom Bund vorgelegten Formular für eine Selbsterklärung können die Landwirte die gesetzlichen Anforderungen zwar pauschal abdecken. Ein noch weiteres Aufblähen der Bürokratie ist aus Sicht des Deutschen Bauernverbandes aber unbedingt zu vermeiden. Außerdem fordert der DBV, die bestehende Übergangsregelung noch auf die Ernte 2010 auszudehnen.
 
Um eine möglichst bürokratiearme Umsetzung der Nachhaltigkeitszertifizierung zu erreichen, will sich der Deutsche Bauernverband an einer Initiative der deutschen Agrarwirtschaft für ein eigenes Biomasse-Zertifizierungssystem beteiligen. Die unterzeichnenden Verbände und Organisationen werden dazu Ende Februar eine Trägergesellschaft gründen. Darüber hinaus planen zwei weitere Verbände, darunter der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V. (VDB), kurzfristig über ihre Beteiligung an dieser Gesellschaft zu entscheiden. Mit dem offiziellen Systemstart wird für das ausgehende Frühjahr gerechnet.
 
Das Verbände getragene Zertifizierungssystem soll die Einhaltung der Nachhaltigkeitsanforderungen sicherstellen. Sie gelten für Biokraftstoffe und pflanzliche Öle zur energetischen Nutzung, die aus nach dem 01.01.2010 geernteter Biomasse hergestellt werden. Das Zertifizierungssystem soll nach dem Willen der Branchenverbände dazu beitragen, den Wettbewerb im Bereich der Zertifizierungssysteme zu fördern.
 
Das Verbände getragene System wird die Einhaltung der Nachhaltigkeitsanforderungen für alle energetisch nutzbaren Kulturpflanzenarten entlang der gesamten Kette sicherstellen. Die Tätigkeitsschwerpunkte werden einstweilen in Deutschland und Europa liegen. Das System ist jedoch weltweit offen. Es wird von anderen Systemen zertifizierte Biomasse ohne weitere Auflagen anerkennen. Darüber hinaus sollen Synergien genutzt werden. Dies bedeutet für die praktische Umsetzung unter anderem, dass zusätzliche Kontrollen vor Ort möglichst von den Zertifizierungsstellen vorgenommen werden, die bereits in den Unternehmen tätig sind. Für landwirtschaftliche Erzeuger soll eine einfache Selbsterklärung ausreichen. 
 
Gründungsverbände und Organisationen:
Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft e.V. (BDBe)
Bundesverband dezentraler Ölmühlen e.V. (BDOel)
Bundesverband der agrargewerblichen Wirtschaft e.V. (BVA)
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)
Deutscher Raiffeisenverband e.V. (DRV)
Orgainvent Etikettierungs- und Koordinationsgesellschaft mbH
Verband der Ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V. (OVID)
Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP)
Verein der Getreidehändler an der Hamburger Börse e.V. (VdG)
Pressekontakt
Herr Dr. Axel Finkenwirth
Telefon: 030 / 31904240
E-Mail: a.finkenwirth@bauernverband.net
Pressemeldung Download: 
Deutscher Bauernverband
Deutscher Bauernverband
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Deutschland
Telefon:  +49  030  319040
Fax:  +49  030  31904431
Web:  www.bauernverband.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.