Bonn (agrar-PR) - Bei Pflaumenbäumen muss der Hobby-Gärtner jetzt auf eine besondere
Wespenart achten, teilt der Pflanzenschutzdienst der
Landwirtschaftskammer
Nordrhein-Westfalen mit. Ein Befall mit Pflaumensägewespen zeigt sich
bei Pflaumen und Zwetschgen schon kurz nach dem Fruchtansatz: Junge
Früchte
rieseln dann bereits zahlreich zu Boden. Bei genauerer Betrachtung
lässt
sich an den Früchten ein Loch erkennen. Im Innern der Frucht findet
man
außerdem eine bis zu zehn Millimeter lange, weißliche Larve mit
gelbbraunem Kopf. Aus dem Loch in der Frucht kann zusätzlich
bräunlicher
bis schwarzer Kot austreten.
Die zur Pflaumen- und Zwetschgenblüte im April/Mai erscheinenden
Sägewespen,
von denen bei uns zwei Arten vorkommen - die Schwarze
Pflaumensägewespe
(Hoplocampa minuta) und die Gelbe Pflaumensägewespe (Hoplocampa flava)
- legen ihre Eier in die Blüte ab. Die schlüpfende Wespenlarve bohrt
sich anschließend in die jungen Früchte ein, die sie später
von innen her aushöhlt. Insgesamt kann eine Larve bis zu sechs Früchte
schädigen. Ein Sägewespenbefall wirkt sich aber nicht immer negativ
aus: Bei übermäßigem Fruchtbehang kann er zu einer durchaus
wünschenswerten Fruchtausdünnung beitragen.
Um festzustellen, ob mit einem Pflaumensägewespenbefall gerechnet
werden
muss, können zur Blütezeit der Pflaumen und Zwetschgen weiße
Leimtafeln in die Bäume gehängt werden. Eine anschließende
Bekämpfung ist allerdings schwierig.
Als sinnvolle Gegenmaßnahme bleibt das frühzeitige Herauspflücken,
Aufsammeln und Entsorgen von befallenen Früchten. Dies verhindert,
dass
die Larven aus den befallenen Früchten herauswandern, in den Boden
gelangen
und später dort überwintern. Ein erneuter Befall im Folgejahr lässt
sich so zumindest teilweise eindämmen.