Bad Kreuznach (agrar-PR) - Nach
Abschluss der Herbstaussaat sind erste Prognosen über die
Anbauentwicklung auf den rheinland-pfälzischen Äckern möglich. Nach
Mitteilung der Landwirtschaftskammer hat sich die Ausdehnung der
Anbauflächen für Raps, der sowohl zu Speiseöl und Margarine als auch
als Biotreibstoff, Schmier- und Hydrauliköl verarbeitet wird, im Trend
der Vorjahre weiter ausgedehnt und mit erstmals über 47.000 Hektar
einen neuen Höchststand erreicht.
Die
Rapsanbaufläche, die in Rheinland-Pfalz noch vor 30 Jahren mit weniger
als 2.000 ha in der Statistik der landwirtschaftlichen Kulturen unter
"Sonstiges" geführt wurde, wuchs in den 1990er Jahren auf knapp 30.000
ha. 2007 wurde mit einem Plus von 13,6 Prozent die 42.000 ha-Marke
überschritten. Die Zunahmen 2008 (+ 1,8 Prozent) und 2009 (+ 2,5
Prozent) waren zwar deutlich verhaltener, mit dem Plus von 2,8 Prozent
wird aber auch für das Erntejahr 2010 wieder eine neue Höchstmarke
gesetzt. Die Kammer geht davon aus, dass dieses Plus im Wesentlichen
aus Flächen besteht, die dann im nächsten Frühjahr nicht mehr für die
Aussaat von Braugerste zur Verfügung stehen, und die Anbaufläche für
Braugerste entsprechend weiter schrumpft.
In Deutschland wird nach einer aktuellen Studie
der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) für 2010
auf 1,46 Mio. ha Raps angebaut. Die größte Anbaufläche hier hat
Mecklenburg-Vorpommern mit 244.000 ha, gefolgt von Sachsen-Anhalt mit
172.000 ha und Bayern mit 155.000 ha. Rheinland-Pfalz ist das
Flächenland mit der kleinsten Rapsanbaufläche. Theoretisch stünden
hier von den rd. 400.000 ha Ackerland aufgrund der notwendigen
Fruchtfolge maximal 80.000 ha für den Rapsanbau zur Verfügung. Die
Auslastung liegt somit bei rd. 60 Prozent.