02.09.2011 | 13:55:00 | ID: 10583 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Rekordhalterin im Weizenfeld

Zürich (agrar-PR) - Die Weizensorte Arina wird seit dreissig Jahren in der Schweiz angebaut.
Dies ist aussergewöhnlich lang, denn viele Sorten werden nach wenigen Jahren durch Neuzüchtungen vom Markt verdrängt. Arina stammt aus der Zusammenarbeit der Forschungsanstalten Agroscope und der Firma Delley Samen und Pflanzen AG (DSP). Diese züchten laufend Weizen mit verbesserten Eigenschaften und legen damit den Grundstein für die Versorgung der Schweiz mit Brotgetreide.

«Arina» hält den Rekord: seit 30 Jahren ist sie schon im Anbau und damit länger als alle derzeitigen Weizensorten in der Schweiz. Ende der 1980er Jahre wuchs sie auf 70 Prozent der Weizenfelder, über 7 Millionen Tonnen Getreide lieferte sie bis heute. Damit hat die Sorte entscheidend zur Ernährung der Schweizer Bevölkerung beigetragen. Arina entstand aus der Zusammenarbeit der Forschungsanstalten Agroscope und der Firma Delley Samen und Pflanzen AG (DSP).


Das Geheimnis des Erfolgs

Dass sich eine Sorte so lange halten kann, ist ungewöhnlich. Durchschnittlich sind es nur wenige Jahre, weil neue Züchtungen mit verbesserten Eigenschaften auf den Markt kommen. Was Arina so konkurrenzfähig macht, ist die Kombination von hervorragender Backqualität und einer hohen Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegen Krankheiten.

Auf diese Eigenschaften, verbunden mit hohem Ertrag, legen Agroscope und DSP Wert bei der Züchtung neuer Weizensorten. Von diesen sind derzeit 27 verschiedene im Anbau, 600 neue schweizerische Weizenzüchtungen werden jedes Jahr auf ihre Anbaueignung geprüft. Das gewährleistet eine grosse Vielfalt. Besonders wichtig ist die Abwehrkraft gegen Krankheitserreger. Diese können sich oft anpassen, sodass es ihnen nach kurzer Zeit gelingt, zuvor resistente Pflanzen krank zu machen. Deshalb sind Neuzüchtungen notwendig, die solchen Erregern trotzen.


Schweizer Weizensorten auch im Ausland beliebt

Die Sorten von Agroscope und DSP sind ein erfolgreiches Exportgut. Aktuell werden 30 verschiedene Sorten in vierzehn Ländern in Europa, Nord- und Südamerika und in Neuseeland angebaut, in Nordafrika und Russland stehen Sorten kurz vor der Zulassung. 24 Länder prüfen derzeit insgesamt 400 Neuzüchtungen aus der Schweiz auf deren Anbaueignung. Erfolgreiche Schweizer Sorten sind beispielsweise «Quantum» in Kanada, «Quarna» in Finnland und Schweden oder «Bakker Gold» in Neuseeland.


Klimawandel bedroht Ernährungssicherheit

Zukünftig werden vermehrt Sorten gebraucht, die selbst unter schwierigen Klimabedingungen gleichbleibend gute Erträge bringen. Durch den Klimawandel nehmen sowohl in der Schweiz als auch in vielen anderen Regionen der Welt extreme Wetterereignisse zu. Dadurch kann es zu Ernteausfällen kommen, was das Auftreten von Hungerkatastrophen wie derzeit in Ostafrika verstärkt. Hinzu kommt, dass nach Schätzungen der Food and Agriculture Organization (FAO) der Vereinten Nationen wegen der wachsenden Weltbevölkerung die Getreideproduktion bis zum Jahr 2050 um 40 Prozent gesteigert werden muss.

Die schweizerischen Weizensorten tragen traditionellerweise die Namen von Bergen, zum Beispiel Titlis, Tamaro oder Zinal. Arina ist nach dem 2828 m hohen Piz Arina im Unterengadin benannt. (agroscope)
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