13.04.2012 | 14:05:00 | ID: 12673 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Rote Spinne und Pflaumenwickler im Internet

Wädenswil (agrar-PR) - Die Rote Spinne ist die wichtigste Spinnmilbe im Schweizer Obstbau, und der Pflaumenwickler verursacht «madige» Zwetschgen.

Damit Obstbaubetriebe diese beiden Arten noch präziser als bisher unter Kontrolle halten können, hat Agroscope die Online-Prognosen für Schädlinge um Rote Spinne und Pflau-menwickler erweitert. Landwirtinnen und Landwirte können dank dieser Infor-mationen Zeit und Geld sparen sowie die Umwelt schonen – und auf den Tisch kommt qualitativ hochwertiges Schweizer Obst.

Wenn im Frühling die Obstbäume blühen und spriessen, kommen auch die Schäd-linge langsam auf Touren. Doch erst wenn diese eine bestimmte Populationsgrösse überschreiten, ist eine Bekämpfung notwendig – heutzutage mit gezielt wirkenden, möglichst umweltfreundlichen Bekämpfungsmethoden (siehe Kasten). Die Überwa-chung der Schädlinge und auch eine allfällige Behandlung muss dabei aber sorgfältig auf das Entwicklungsstadium der Schädlinge abgestimmt werden, damit die Bekämp-fungsmethoden die gewünschte Wirkung erzielen.

Die dazu erforderlichen Kenntnisse und Entscheidungshilfen stellt Agroscope den Obstbaubetrieben unter www.sopra.info zur Verfügung – auf Deutsch, Französisch und Italienisch. Jetzt sind neu auch Prognosen für den Pflaumenwickler und die Rote Spinne online. Beim Pflaumenwickler handelt es sich um einen Schmetterling, des-sen Larven in heranreifenden Früchten leben – niemand will so befallenes Obst es-sen. Die Rote Spinne saugt an den Blättern und ist die wichtigste Spinnmilbe im Schweizer Obstbau. Diese Art kann die Pflanzen schwächen und so Ernteeinbussen verursachen. In der neuen Version von SOPRA erfahren die Landwirtinnen und Landwirte, wann genau sie nach diesen Schädlingen Ausschau halten sollen sowie ob und wann eine Bekämpfung notwendig ist.

Alle Obstbauregionen der Schweiz sind abgedeckt

Die Basis für SOPRA bilden Computer-Modelle, die auf dem Witterungsverlauf und langjährigen Klima-Mittelwerten aufbauen. Agroscope-Forschende haben zudem für jedes Entwicklungsstadium der Tiere und jede Schädlingsart separat bestimmt, wie Entwicklungsgeschwindigkeit und Temperatur zusammenhängen. Die fertigen Computer-Modelle haben sie dann mit Felddaten mehrerer Jahre auf ihre Zuverlässigkeit getestet.

Verteilt auf die wichtigsten Obstbauregionen der Schweiz stehen 14 Wetterstationen zur Verfügung. Sie decken alle Regionen ab – von sehr früh kultivierbaren Tallagen im Tessin bis zu den spät noch Früchte liefernden Obstbaugebieten in der Nordostschweiz.

So können sich die Obstbaubetriebe bestens über den Entwicklungsverlauf der Schädlinge in ihrem Gebiet informieren. Damit sparen sie Zeit und Geld für die Schädlingsbekämpfung und schonen gleichzeitig die Umwelt. Davon profitieren letztlich die Konsumentinnen und Konsumenten, die Obst von höchster Qualität kaufen können.

KASTEN:
Informationen zum Pflanzenschutz im modernen Obstbau

Der moderne Obstbau basiert auf der Anwendung von gezielt wirkenden, möglichst umweltfreundlichen Methoden für den Pflanzenschutz. Nützlinge beispielsweise sollen geschont werden, etwa mit der Pheromonverwirrung, dem gezielten Einsatz von Insektenwachstumsregulatoren oder mit Viruspräparaten, die nur auf bestimmte Schädlings-Arten wie etwa den Apfelwickler wirken. Dank Schonung der Nützlinge braucht es gegen bestimmte Arten wie die Rote Spinne oder den Birnblattsauger vielerorts gar keine Pflanzenschutzmittel mehr.

Voraussetzungen für eine erfolgreiche Schädlingsbekämpfungsstrategie sind dabei einerseits Überwachungsmassnahmen, um einen Behandlungsbedarf abzuklären. Andererseits müssen wegen der gezielten Wirkung allfällige Bekämpfungsmassnahmen optimal auf das Entwicklungsstadium der Schädlinge abgestimmt werden.

Die von ACW bereitgestellten Online-Prognosen mit SOPRA ermöglichen dabei die genaue zeitliche Planung aller Massnahmen.

Kontakt:
Jörg Samietz
Leiter Zoologie
Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW
Schloss, Postfach, CH-8820 Wädenswil
Tel.: 044 783 61 93
Fax: 044 783 64 34
joerg.samietz@acw.admin.ch

Carole Enz
Mediendienst
Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW
Tel.: 044 783 62 72
Mobile: 079 593 89 85
carole.enz@acw.admin.ch
www.agroscope.ch

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Agroscope
Agroscope
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Schweiz
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