30.06.2020 | 11:50:00 | ID: 28942 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

UFOP: EU-27+UK importieren weniger Palmöl

Berlin (agrar-PR) - UFOP erwartet weiteren Rückgang und betont Verbesserungsbedarf der Statistik
Die EU-Mitgliedsstaaten+UK haben im fast abgelaufenen Wirtschaftsjahr etwas weniger Palmöl eingeführt als im Vorjahr. Der Rückgang der Importe konzentriert sich besonders auf die Niederlande und Spanien.

Die EU-27+UK haben von Juli 2019 bis Ende Juni 2020 rund 5,5 Mio. t Palmöl importiert. Das sind rund 0,7 Mio. t bzw. 11 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Niederlande (ca. 1,61 Mio. t), Spanien (ca. 1,52 Mio. t) und Italien (ca. 1,35 Mio. t) bleiben die mit Abstand größten Importeure. Deutschland importierte nur etwa 0,2 Mio. t.

Die Niederlande bleiben gemäß der Statistik der EU-Kommission zwar größter Palmölimporteur der EU; das Land ist aber zugleich Exportland in andere Mitgliedsstaaten. So importierte Deutschland aus den Niederlanden als internationale Drehscheibe für den Weiterexport nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) im Zeitraum Juli 2019 bis April 2020 ca. 0,245 Mio.t.

Spanien hat trotz einem Rückgang von 16 % zu 2018/19 die zweitgrößte Menge an Palmöl in die EU eingeführt. Italien importierte dagegen 13% mehr Palmöl. Besonders auffällig ist die Steigerung der Palmölimporte nach Frankreich um 38% auf 0,234 Mio. t.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) begrüßt die grundsätzlich rückläufige Tendenz der Palmölimporte. Die Union führt dies im Wesentlichen auf den Rückgang der Verwendung von Palmöl zur Herstellung von Biodiesel bzw. Hydriertem Pflanzenöl (HVO) zurück. Infolge der Umsetzung der Delegierten Verordnung zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsanforderungen für Biomasse mit hohem bzw. niedrigem Risiko für Landnutzungsänderungen (iLUC) erwartet der Verband einen weiteren Rückgang. Das Tempo des Rückgangs hänge allerdings vom Ambitionsniveau des Mitgliedsstaates ab, wie schnell der Einsatz von Palmöl beendet wird. Niemand müsse bis 2030 warten.

Die UFOP unterstreicht die unbefriedigende Datenqualität der Offizialstatistik der EU-Kommission sowie der Mitgliedsstaaten und fordert die schnellstmögliche Schaffung der in der Erneuerbare Energien-Richtlinie (RED II) angekündigten EU-Datenbank nach dem Muster des deutschen Datenbanksystems „Nabisy“ der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

Unternehmen müssten dann Rohstoffarten und Herkünfte für deren Rückverfolgbarkeit verbindlich hinterlegen. Damit könnten mögliche Doppelanrechnungen und Betrügereien bestmöglich vermieden werden. Unter Verweis auf die internationale Bedeutung zur Einhaltung der Anforderungen an eine nachhaltige Produktion von Agrarrohstoffen betont die UFOP an dieser Stelle die Vorreiterrolle der Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse für andere Wirtschaftsbereiche.

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