16.07.2020 | 16:18:00 | ID: 28996 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

UFOP fördert Projektvorhaben zur Evaluierung von Fruchtfolgen hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Umweltwirkung

Berlin (agrar-PR) - UFOP: Ackerbaustrategie nachhaltig mit Raps und Körnerleguminosen entwickeln
Die Analyse der Wirtschaftlichkeit von Fruchtfolgen mit und ohne Raps für verschiedene Ackerbauregionen Deutschlands ist Gegenstand einer Studie, die von der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) bei der Hanse Agro Unternehmensberatung GmbH in Auftrag gegeben wurde. Darin berücksichtigt werden auch die verschärften Anforderungen der neuen Düngeverordnung.

Ziel dieser Studie ist es, die zukünftige Bedeutung des Anbaus von Raps und Körnerleguminosen in Fruchtfolgen unter veränderten Rahmenbedingungen einschätzen zu können, z.B. in den „Roten Gebieten“ der neuen Düngeverordnung. Zur Beantwortung der Frage, wo Raps an Bedeutung gewinnen und wo er durch andere Früchte zurück- oder gar vollständig verdrängt wird, werden auf Basis der Vorgängerstudie aus dem Jahr 2017 sieben verschiedene Modellregionen definiert, innerhalb derer Anbaustruktur und Anbauverfahren ähnlich sind. Darüber hinaus wird die Fruchtfolgeerweiterung mit Körnerleguminosen betrachtet.

In den Modellkalkulationen werden Ertrags-, Preis- und Kostenrelationen variiert, um Wendepunkte in den Fruchtfolgesystemen herauszuarbeiten, bei denen beispielsweise der Raps die Zuckerrübe aus der Fruchtfolge zurückdrängt. Weiterhin wird untersucht, wie sich vielfältige Fruchtfolgen auf die Wirtschaftlichkeit des Rapsanbaus auswirken. Hierfür wird der Fruchtfolgeanteil des Rapses variiert.

Vor allem in veredlungsstarken Gebieten beeinflusst der Anfall an organischen Düngern die Wahl der Ackerkultur. Die Möglichkeit, diese zu mehreren Terminen im Jahr auszubringen und die mögliche Höhe der Düngergaben sind wichtige Kriterien für die Zusammenstellung der Fruchtfolge. Auch die Abfederung von Witterungsrisiken durch den Klimawandel wird die Fruchtartenwahl künftig zunehmend beeinflussen. Ziel vieler Landwirte sollte es daher sein, durch eine vielfältige Fruchtfolge den Zeitpunkt des Hauptwasserbedarfs in der Vegetationsperiode terminlich möglichst weit zu strecken. Für die an den Klimaräumen in Deutschland orientierten Modellregionen werden daher bestehende und neue Fruchtfolgesysteme modelliert, die sich an ersten Ergebnissen aus Landessortenversuchen bzw. den Erfahrungen der Betriebe in der Beratung orientieren.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte über die gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft in Deutschland müssen sich die Betriebe nach Ansicht der UFOP den Herausforderungen an die Biodiversität und der Reduktion der Treibhausgas-Emissionen stellen. Die Ergebnisse der Studie sollen daher Entscheidungs- bzw. Orientierungshilfe für die Anbaupraxis, insbesondere für den Anbau von Raps und Körnerleguminosen liefern.

Die UFOP sieht die Studie darüber hinaus als wesentlichen Beitrag zum laufenden Beteiligungsprozess zur Ackerbaustrategie des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL). Dies gilt umso mehr, als dass die von Bundesministerin Klöckner vorgestellte Vision des Ackerbaus im Jahr 2035 Innovationssprünge voraussetzt, für die heute die Rahmenbedingungen fehlten, stellt die UFOP fest. So seien beispielsweise die Akzeptanz und die umfassende Anwendung der sogenannten neuen Züchtungstechniken zwingend notwendig, um die aktuellen Herausforderungen zu lösen. Denn die Potenziale zur Optimierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes und der Produktionstechnik – auch unter Einsatz der Digitalisierung in Verbindung mit standortangepassten und erweiterten Fruchtfolgesystemen – seien irgendwann ausgeschöpft.

Die verschärften ordnungsrechtlichen Anforderungen und der auch vom Ackerbau zu leistende Beitrag zur Treibhausgasminderung könnten nur mit einem beschleunigten Züchtungsforstschritt erfüllt bzw. sichergestellt werden, bekräftigt die UFOP. Als unmittelbar betroffener Betriebszweig sei es für den heimischen Ackerbau eine Zukunftsfrage, ob der Wettlauf mit dem Klimawandel gewonnen werden könne.

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