29.08.2012 | 18:30:00 | ID: 13486 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Weitere Maiswurzelbohrer in Rheinland-Pfalz - Höfken: „Mit Fruchfolge bekämpfen“

Bad Kreuznach (agrar-PR) - Wenige Tage nach dem ersten Fund des Maiswurzelbohrers in der Nähe von Neupotz in der Südpfalz, haben die Mitarbeiter des rheinland-pfälzischen Pflanzenschutzdienstes erneut Käfer aus ihren Lockstofffallen geholt: In unmittelbarer Umgebung der Autobahnraststätte Dannstadt an der A 61 (Vorderpfalz) wurden vier der Schädlinge gefangen.
Auch diesmal seien die Maiswurzelbohrer sehr wahrscheinlich durch den Reise- oder Güterfernverkehr aus Süd- oder Südosteuropa eingeschleppt worden, stellte Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken fest: „Glücklicherweise ist das Ausmaß der Betroffenheit der Landwirte im neuen Befallsgebiet nicht so schlimm wie in der Südpfalz. Dies ist auf die deutlich geringere regionale Anbaukonzentration von Mais und den Fruchtwechsel mit anderen Acker- und Gemüsebaukulturen zurückzuführen." Die betroffenen Landwirte seien informiert worden. Zudem bestärkte die Ministerin, dass sie gemeinsam mit den Bauernverbänden einen Runden Tisch zum Maisanbau einberufen werde.

Auch um den neuen Fundort werden eine Befallszone (Radius ein Kilometer) sowie eine Sicherheitszone (Radius fünf Kilometer) ausgewiesen. In der Befallszone bauen drei Landwirte 16 Hektar Mais an, die zu behandeln sind. In der Sicherheitszone, wachsen 355 Hektar Mais von 41 landwirtschaftlichen Betrieben, die nun verstärkt mit Lockstofffallen überwacht werden. In den Befallszonen besteht in den kommenden beiden Jahren ein Anbauverbot für Mais. In den Sicherheitszonen darf Mais nicht unmittelbar nach Mais auf derselben Fläche angebaut werden.

Die per Bundesverordnung vorgeschriebenen Insektizideinsätze gegen den Maiswurzelbohrer sind für den 30. und 31. August geplant. Dadurch soll die aktuelle Ausbreitung des Quarantäneschädlings verhindert werden. Höfken: „Insektizide sind keine befriedigende Lösung. Die Bekämpfungswirkung einer Anbaupause für Mais liegt bei 98 Prozent. Davon sind Insektizide weit entfernt. Daher führt kein Weg an einer geregelten Fruchtfolge vorbei."

Der Maiswurzelbohrer stammt ursprünglich aus Nordamerika. Er wurde in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts in die Balkanstaaten und Ungarn eingeschleppt und verursacht starke Schäden im dortigen, häufig in Monokultur betriebenen Maisanbau. Mittlerweile breitete sich der Schädling stark aus. In Österreich und Italien hat er sich fest etabliert. Seit 2007 ist er in Deutschland und Frankreich. Hauptbefallsgebiete sind Bayern und Baden-Württemberg sowie das Elsass. Die Ausbreitung konnte durch die Bekämpfungsmaßnahmen stark gebremst werden. (mulewf)
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