31.03.2023 | 16:20:00 | ID: 35956 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Wie sieht es aus auf unseren Äckern?

Schwerin (agrar-PR) - Noch fühlt es sich nicht wirklich nach Frühling an. Doch ein Blick auf die Landwirtschaftlichen Flächen im Land zeigt, er steht in den Startlöchern. Dazu erklärt Landwirtschaftsminsiter Dr. Till Backhaus:
„Im Herbst 2022 haben die landwirtschaftlichen Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern auf 197.800 Hektar Ackerland Winterraps für die kommende Erntesaison 2023 ausgesät. Wie das Statistische Amt mitteilt, ist die Aussaatfläche für Winterraps damit um 5.500 Hektar (+2,9 %) größer als die Anbauflächen vom Mai 2022. Damit setzt sich der Aufwärtstrend bei den Winterraps-Anbauflächen nach einem starken witterungsbedingten Rückgang im Jahr 2019 weiter fort. Der Anbau von Raps wurde für die landwirtschaftlichen Betriebe zuletzt insbesondere durch die höheren Marktpreise und dem Krieg in der Ukraine attraktiver. Zudem lagen die Erträge beim Winterraps in der Erntesaison 2022 trotz Hitzeperioden und Trockenheit mit 40,5 dt/ha, +9,5 % über dem Vorjahr.

Mecklenburg-Vorpommern ist mit 197.800 Hektar das Bundesland mit der größten Anbaufläche, gefolgt von Sachsen-Anhalt mit 145.100 Hektar.

Wintergetreide wurde auf 499.200 Hektar für die Ernte 2023 ausgesät. Damit geht die Aussaatfläche gegenüber den Anbauflächen vom Mai 2022 um 12.200 ha (-2,4 %) zurück.

Die Aussaatfläche für Winterweizen, der flächenmäßig bedeutendsten Getreideart, beträgt 286.800 Hektar. Das sind 19.900 Hektar (-6,5 %) weniger als in der Erntesaison 2022.

Bei der Aussaatfläche für Roggen und Wintermeng­getreide wird von einer Zunahme um 8.400 Hektar (+14,3 %) auf 67.400 Hektar ausgegangen.

Die Aussaat von Triticale erfolgte auf 10.600 Hektar, das entspricht einem Rückgang um -24,6 % (-3.500 Hektar).

Beim Anbau von Wintergerste ist eine Vergrößerung der Aussaatfläche um +2,1 % (+ 2.700 Hektar) auf 134.400 Hektar festzustellen.“

Tabelle 1: Aussaatflächen von Winterfeldfrüchten im Herbst 2022 für die Ernte 2023

Fruchtart

D
2017-2022

2022

Herbstaussaat 2022 zur Ernte 2023

Veränderung der Herbstaussaat 2021 gegenüber

 

D
2017-2022

2022

 

 

1 000 ha

 

Wintergetreide insgesamt

528,4

511,4

499,2

-5,5

-2,4

 

Winterweizen

322,4

306,6

286,8

-11,1

-6,5

 

Winterroggen

61,0

59,0

67,4

10,5

14,3

 

Wintergerste

130,5

131,7

134,4

3,0

2,1

 

Triticale

14,6

14,1

10,6

-27,0

-24,6

 

Getreide zur Ganzpflanzenernte

3,0

1,7

2,4

-18,2

44,6

 

Winterraps

188,9

192,3

197,8

4,7

2,9

 

 

720,3

705,4

699,5

-2,9

-0,8

 

Ackerfläche (AF)

1.073,0

1.071,5

1.072,0

 

 

 

Anteil Winter-
aussaat an AF in %

67,1

65,8

65,2

 

 

 

 

Quelle: Statistisches Amt MV, 2022


Zu den Witterungsbedingungen und der Pflanzenentwicklung erklärt Minister Backhaus:

„Geringe Niederschläge in Kombination mit überdurchschnittlich hohen Temperaturen führten im vergangenen Sommer zu hohen Transpirationsraten. Dadurch wurden die Wasservorräte im Boden weitestgehend verbraucht. Auch der vergangene Herbst war ausgesprochen mild mit vielerorts unterdurch­schnittlichen Niederschlagsmengen. Für die Neuansaaten reichte das Wasserangebot aber aus und die witterungsbedingten Gegebenheiten konnten optimal genutzt werden. Es bildeten sich zum Winter hin gut entwickelte Bestände aus.

Im Dezember brachte das kurzzeitige „klassische Winterwetter“ die erwünschte Abhärtung für die Pflanzen. Im weiteren Verlauf wurde bereits vor Weihnachten die Vegetationsruhe immer wieder unterbrochen. Dazu regnete es häufiger. Somit fanden sich zum ersten Saisonstart Mitte Januar 2023 überwiegend vitale, gut bestockte Bestände auf unseren Feldern.

Auf Grund der optimalen Bedingungen konnte vielerorts bereits Anfang Februar 2023 die erste N- Düngung im Winterraps und Wintergetreide durchgeführt werden. Wie in den vorangegangenen Jahren kam es Ende Februar, Anfang März zu einem erneuten Winter­einbruch, vielerorts mit einer Schneedecke. Diese schützte zwar vor den frostigen Temperaturen, aber es kam dann nach Einsetzen des Tauwetters zur Wasser­sättigung im Wurzelbereich der Pflanzen.

Aktuell sind auf vielen Getreidefeldern Teilflächen mit Aufhellungen auffällig. Die Pflanzen dort sind gelblich oder gräulich verfärbt, im Wuchs kleiner und stärker von Krankheitserregern wie Mehltau und der Blattfleckenkrankheit befallen. Die betroffenen Flächen haben sich in den letzten Wochen oft deutlich ausgedehnt, da sie sich als Schwächeparasiten auf den durch Kälte, Wechselfröste und evtl. Nährstoffmangel geschwächten Pflanzen ausbreiten.

Niedrige Temperaturen verschlechtern die Nährstoff­verfügbarkeit im Boden. Auf den für Manganmangel anfälligen Flächen sind deshalb häufig die typischen Manganmangelsymptome zu erkennen. Es empfiehlt sich laut Landesforschungsanstalt hier eine Mangan-Blattdüngung. Für Bestände ohne eindeutigen Hinweis auf konkreten Nährstoffmangel sollte eine Blatt­düngung mit mehreren (Mikro-)Nährstoffen zur Wachstumsstimulation in Betracht gezogen werden.“
Pressekontakt
Frau Eva Klaußner-Ziebarth
Telefon: 0385-588 16003
Fax: 0385-588 16022
E-Mail: e.klaussner-ziebarth@lm.mv-regierung.de
Pressemeldung Download: 
Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern
Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern
Paulshöher Weg 1
19061 Schwerin
Deutschland
Telefon:  +49  0385  588-0
Fax:  +49  0385  588-6024(25)
E-Mail:  poststelle@lm.mv-regierung.de
Web:  http://www.lm.mv-regierung.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.