Hannover (agrar-PR) - Süß, saftig und so gesund: Äpfel mag wirklich jeder! Beim Einkauf
sollte man nach Angaben des Landvolk-Pressedienstes unbedingt darauf
achten, dass die leckeren Früchte auch aus Deutschland stammen: Aus dem
Alten Land in Niedersachsen, einem der größten Obstanbaugebiete
Europas, werden Äpfel mit hervorragender Qualität an Supermärkte in der
gesamten Republik geliefert. „Die Ernte war in diesem Jahr qualitativ
wie quantitativ richtig gut“, bestätigt auch Stefan Moje,
Geschäftsführer der Elbe-Obst Erzeugerorganisation. Diese Organisation
ist ein Zusammenschluss von 450 Obstanbauern, die zusammen auf über
6.000 Hektar (ha) Kern-, Stein- und Beerenobst anbauen. Die gute Ernte
2009 brachte aber auch Probleme mit sich. Äpfel, die nicht direkt in
den Verkauft gehen, werden normalerweise in einem Kühllager
untergebracht. Dort halten sie aber nur bis maximal Ende November, oder
sie werden unter Spezialatmosphäre eingelagert und sind so bis August
des Folgejahres haltbar. Die Lagerkapazitäten sind jedoch begrenzt. So
musste wegen der guten Erträge mehr Ware als nötig direkt in der Ernte
verkauft werden „Der Überschuss hat im Herbst natürlich den Preis
gedrückt“, erklärte Moje, „wir haben in diesem Jahr zwischen Oktober
und Dezember aber sehr gut verkauft und konnten die Kühllager
rechtzeitig räumen.“ Elbe-Obst kann den Einzelhandel in ganz
Deutschland nun mit wohl dosierten Mengen aus den Speziallagern
beliefern.
Wenig zufrieden mit der Preisentwicklung der vergangenen Monate ist
auch Gerd Beckmann, Vorsitzender der Fachgruppe Obstbau des Landvolks
Niedersachsen: „ Wir sind zwar froh, dass große Mengen abfließen und
unsere Ware am Markt gewollt ist, aber wir haben auch noch große
Vorräte. Außerdem sind die Erzeugerpreise immer noch zu niedrig!“ Eine
Bilanz sei zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht möglich,
schließlich würden die letzten Speziallager erst im August 2010
geräumt. Beckmann hofft aber auf bessere Preise in der zweiten
Vermarktungsperiode: „Einen leichten Anstieg nach dem endgültigen
Abverkauf der Kühllagerware konnten wir schon beobachten, aber es muss
noch besser werden.“ Auch Moje weist auf die schwierige Situation der
Obstbauern hin. „Würde die Preissituation aus dem Herbst 2009 zur Regel
werden, könnten die Landwirte ihre Produktionskosten nicht mehr decken,
und es würden langfristig keine Äpfel mehr in Deutschland angebaut
werden“, ist der Apfelexperte überzeugt. „Die Verbraucher werden von
steigenden Erzeugerpreisen im Winter allerdings kaum etwas spüren. Die
ganz billigen Sonderangebote werden etwas geringer ausfallen, aber
insgesamt haben die Kunden den gesamten Herbst für ein Kilogramm lose
Frischware 1,99 Euro bezahlt“, ist sich Moje sicher. Durch die
Möglichkeit der Mengensteuerung haben die Erzeuger allerdings die
Möglichkeit, die Erzeugerpreise mit zu gestalten.