Stuttgart (agrar-PR) -
Anbaufläche für Sommergerste geht um 16,9 Prozent zurück - Landwirte reagieren auf Signale des Marktes Die Landwirte im Südwesten haben mit ihren
Anbauentscheidungen für die anstehende Ernte auf die Signale des
Marktes reagiert. Wie das Statistische Landesamt feststellt, wurden im
Südwesten 14 700 Hektar (ha) weniger Sommergerste (-16,9 Prozent)
angebaut als im Vorjahr. Angesichts der niedrigen Erlöse für
Braugerste, dem Hauptverwendungszweck der Sommergerste, wurde mit der
Reduzierung auf 72 200 ha ein neuer Tiefststand erreicht. Die bereits
im Herbst ausgesäte Wintergerste wird dagegen überwiegend in der
Verfütterung eingesetzt. Mit einem leichten Plus von 1,3 Prozent wurde
hier 2009 ein neuer Höchststand mit 107 000 ha erzielt.
Nach wie vor die bedeutendste Fruchtart im Südwesten ist Weizen. Von
den insgesamt 238 300 ha entfallen 220 600 ha auf Winterweizen (+0,8
Prozent) und 13 000 ha auf Dinkel (-1,2 Prozent). Winterweizen konnte
damit das hohe Niveau des Vorjahres sogar nochmals übertreffen. Unter
den anderen Getreidearten verzeichnete Roggen mit einem Plus von 7,7
Prozent auf 10 800 ha ein deutliches Wachstum. Dagegen blieb Triticale,
die nicht nur als Tierfutter, sondern auch als Biomasselieferant für
Biogasanlagen verwendet wird, nahezu unverändert bei einer Fläche von
22 200 ha (+ 0,7 Prozent).
Die Anbauflächen mit Silomais, der in Form von Silage als Tierfutter
und in Biogasanlagen eingesetzt werden kann, wurden gegenüber dem
Vorjahr um fast 5 500 ha auf 94 000 ha ausgeweitet (+6,2 Prozent). Bei
der steigenden Kapazität der Biogasanlagen ist davon auszugehen, dass
der Zuwachs ausschließlich zur Verwendung in Biogasanlagen vorgesehen
ist. Deutlich reduziert (-8,2 Prozent) wurde 2009 dagegen der Anbau von
Körnermais, der auf 66 200 ha angebaut wurde. Zusammen mit Corn-Cob-Mix
beträgt nun die gesamte Maisfläche im Südwesten 165 500 ha.
Stark ausgedehnt wurde der Anbau von Winterraps (+6,7 Prozent), der
sowohl als Rohstoff zur Biodieselerzeugung als auch zur Herstellung von
Speiseöl in der Ernährungsindustrie Verwendung findet. Mit der
Erweiterung der Fläche auf 75 700 ha wurde im Winterrapsanbau ein
Rekord aufgestellt.