Willersdorf, Lkr. Forchheim (agrar-PR) - Nussig im Geschmack und fest im Fleisch – ab sofort gibt es wieder
fangfrische Karpfen aus heimischen Teichen. Wie Landwirtschaftsminister
Helmut Brunner bei der offiziellen Eröffnung der bayerischen
Karpfensaison im oberfränkischen Willersdorf mitteilte, können sich die
Verbraucher trotz der Witterungsschwankungen im Sommer auf sehr gute
Qualitäten freuen. Dafür haben vor allem die kühlen Temperaturen im
August gesorgt, die die Fische nur langsam wachsen ließen. Die
Erntemenge wird laut Brunner bei rund 6 000 Tonnen liegen, was dem
langjährigen Durchschnitt entspricht. Damit kommt mehr als die Hälfte
aller in Deutschland produzierten Karpfen aus dem Freistaat. Von den
bundesweit 42 000 Hektar Karpfenteichen liegen 20 000 Hektar im
Freistaat. Schwerpunkt der Karpfenerzeugung in Bayern sind Mittelfranken
und die Oberpfalz: Jeweils über ein Drittel der Erntemenge stammen von
dort, zehn Prozent kommen aus Oberfranken.
Bayerischer Karpfen
ist nach Aussage des Ministers ein „reines Naturprodukt, das seit
Jahrhunderten unverändert erzeugt wird“. Bevor die Teiche abgefischt
werden, wachsen die Fische drei Jahre heran und erhalten als Beifutter
nur Getreide. Die rund 8 500 bayerischen Karpfenerzeuger –
ausschließlich Familienbetriebe – sorgen laut Brunner mit ihrer
extensiven und naturnahen Teichwirtschaft aber nicht nur für hochwertige
und frische Produkte mit nachvollziehbarer Produktion und kurzen
Transportwegen. Sie pflegen nach den Worten des Ministers auch die
typische, bis zu 1 100 Jahre alte Kulturlandschaft der Region. Zudem
sind die Teiche wertvolle Rückzugsräume für bedrohte Tier- und
Pflanzenarten. Sorge bereitet den Teichwirten laut Brunner der Kormoran.
Der Fischräuber habe sich inzwischen so stark vermehrt, dass oft nur
noch ein Fünftel der eingesetzten Karpfen abgefischt werden kann. Der
Minister drängt deshalb auf ein bundesweit koordiniertes
Kormoran-Management. Der Freistaat habe bereits Voraussetzungen zur
wirksamen Eindämmung des Fischräubers geschaffen.