14.03.2023 | 12:15:00 | ID: 35756 | Ressort: Landwirtschaft | Produkte

Chianti Classico: Verband zieht positive Jahresbilanz für Wein und Öl

Düsseldorf (agrar-PR) - • Gute Jahresbilanz für Chianti Classico: Sowohl die DOCG-Weine als auch das DOP-Olivenöl zeigen in 2022 erfreuliche Wachstumszahlen • Chianti Classico DOCG: International mehr Absatz und Umsatz – USA ist weiterhin wichtigster Markt • Olivenöl Chianti Classico DOP: herausforderndes Jahr endet mit 20 % höherer Produktion
Chianti Classico DOCG – International auf Wachstumskurs

Das Konsortium Vino Chianti Classico zeigt sich erfreut über die positive Marktdurchdringung der Chianti Classico-Weine im Jahr 2022. Während sich der Absatz überwiegend auf wichtige Märkte wie USA, Kanada, Deutschland und Frankreich konzentriert, erreichen die Weine des „Gallo Nero“ (Schwarzer Hahn), dem Gütezeichen der Region, darüber hinaus auch kleinere Märkte. Insgesamt werden Chianti Classico-Weine auf allen Kontinenten in 160 Ländern weltweit vertrieben.

Mehr Flaschen, mehr Umsatz: Der Wert von Chianti Classico DOCG wächst

Die Weine mit dem Gallo Nero-Gütezeichen setzen ihren Aufwärtstrend fort: Im Jahr 2022 wurde insgesamt 6 % mehr Flaschenabsatz verzeichnet als noch in den vorangegangenen drei Jahren. Der Umsatz erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr sogar um 17 % und im Vergleich zu 2020 um 46 %. (Datenquelle: Maxidata Observatory).

Das Wachstum zeigt sich nicht nur bei den Flaschenabfüllungen, sondern gilt für die gesamte Lieferkette der Herkunft Chianti Classico. Auch die Preise für verkaufte Trauben und Fasswein stiegen im vergangenen Jahr deutlich. Der durchschnittliche Hektoliterpreis für Chianti Classico lag 2022 um etwa 10 % höher als im Vorjahr – eine positive Entwicklung für die Erzeuger.

Doch auch Premium-Weine liegen im Trend: Sowohl Chianti Classico Riserva als auch Chianti Classico Gran Selezione verzeichneten mengen- wie wertmäßig ein beachtliches Wachstum. Im Jahr 2022 entfielen auf diese beiden Stile 45 % der Produktion und sogar 56 % des Umsatzes. Das wertmäßige Wachstum des Chianti Classico Gran Selezione ist dabei besonders bemerkenswert. Es zeigt: Acht Jahre nach der Einführung der Qualitätsbezeichnung „Gran Selezione“ ist diese im Markt angekommen und wird deutlich mehr nachgefragt.

Ein Grund dafür könnte auch die besondere Aufmerksamkeit sein, die sowohl Chianti Classico im Allgemeinen, aber auch Gran Selezione im Jahr 2022 erhielten. Viele Kritikerinnen und Pressevertreter richteten ihr Augenmerk auf die Herkunftsbezeichnung, was dazu führte, dass sich der „Schwarze Hahn“ auf der Titelseite vom Wine Spectator, einem der renommiertesten Weinmagazine der USA, wiederfand.

And the winner is: USA – Internationale Märkte im Vergleich

An der Spitze der Verkäufe stehen im Jahr 2022 erneut die USA: Nicht nur wurden dort mit 37 % (im Vorjahr: 33 %) mit Abstand die meisten Chianti Classico-Flaschen verkauft, auch der Umsatz stieg dort deutlich um 12 %. Für einige dieser Prozentpunkte mag durchaus der starke Dollar verantwortlich sein, doch es zeigt ebenfalls die Wichtigkeit, die die Herkunft und der Ruf des Chianti Classico mittlerweile auf dem amerikanischen Markt spielen.

19 % – und damit Platz zwei der verkauften Chianti Classico-Flaschen – blieben im Erzeugerland Italien. Dies ist relativ stabil zum Vorjahr. An dritter Stelle folgt Kanada mit 10 %. Es ist damit ein vielversprechender Markt, der für das Consorzio auch in den nächsten Jahren weiter interessant bleibt.

An vierter Stelle steht Großbritannien mit 7 % des Chianti Classico-Absatzes, dicht gefolgt von Deutschland mit 6 %. Zusammen mit der Schweiz und Frankreich (beides Zielländer des dreijährigen Projekts MEET), wird Deutschland ebenfalls vom strategischen Planungsprogramm des Consorzio profitieren.

Frankreich ist eine besondere Erwähnung wert, denn obwohl hier ein relativ geringer Absatz von Chianti Classico-Weinen vorliegt (etwa 1 % des Gesamtumsatzes), stieg er um 60 % im Vergleich zum Vorjahr – mit dem höchsten Durchschnittswert an Gran Selezione-Weinen. Dies lässt sich auch im Umsatzzuwachs erkennen, der sogar beachtliche 136 % betrug. Die französischen Verbraucherinnen und Verbraucher zeigen damit nicht nur ihr Interesse an Chianti Classico-Weinen, sie sind darüber hinaus ebenfalls bereit, mehr Geld für höhere Qualität auszugeben.

Es folgen die skandinavischen Länder mit 5 %, die Schweiz mit 3 %, die Benelux-Länder mit 3 % sowie Japan und Südkorea mit jeweils 2 %.

Olivenöl Chianti Classico DOP: hohe Qualität trotz Widrigkeiten

Es war kein einfaches Jahr für den Olivenanbau im Chianti Classico. Extrem hohe Temperaturen und wenig Niederschlag bereiteten große Sorge. Glücklicherweise regnete es genau zum richtigen Zeitpunkt, so dass auch 2022 mit einer vielversprechenden Ernte beendet wurde.

Extreme Temperaturen, wenig Regen, frühe Ernte: ein herausforderndes Jahr

Im Vergleich zu den vorherigen Jahren, verlief das Jahr 2022 in den Olivenhainen eher ungewöhnlich. Im Frühjahr gab es weniger Niederschlag als im Vorjahr, aber da die Regentage gut verteilt waren, konnte sich nach einer ausgezeichneten Blüte der Fruchtansatz gut entwickeln.

Die Zeit von Mitte Mai bis Mitte August war geprägt von extremen Temperaturen mit Spitzenwerten von über 40 °C. Die belasteten die gleichmäßige Entwicklung von Blättern und Früchten, so dass schon mit einem hohen Fruchtausfall gerechnet wurde. Glücklicherweise begann es zwischen dem 15. und 23. August zu regnen, so dass die Oliven wieder wachsen konnten und Entwicklungsrückstände aufgeholt wurden.

Die hohen Sommertemperaturen hatten jedoch auch einen Vorteil: Sie verhinderten den Befall durch die Olivenfliege. Wenn Temperaturen mehrere Stunden hintereinander über 31 °C liegen, wird die Bewegung und Fortpflanzung der Fliege, die sich vom Fruchtfleisch der Oliven ernährt, gehemmt.

Ab Ende August sanken die Nachttemperaturen dann erheblich, was den Beginn der Ölbildung in den Früchten begünstigte. Die Ölmühlen begannen bereits am 5. Oktober mit der Verarbeitung der Oliven. Dieser Trend zur frühen Ernte und Pressung wird schon seit Jahren beobachtet. Er bestätigt sich auch 2022. Gionni Pruneti, Präsident des Konsortiums für Olivenöl Chianti Classico DOP, sagt dazu: „Wir konnten feststellen, dass die Beachtung neuer Faktoren in den Olivenhainen und -mühlen, die Anpassung der Anbaumethoden an ein verändertes Klima und eine gefestigte Olivenanbaukultur eine grundlegende Rolle bei der Herstellung eines hochwertigen Produkts wie Chianti Classico DOP spielen.“

Technisch und geschmacklich überzeugend: 2022 von hoher Qualität

Trotz widriger Bedingungen lag die Produktion des Jahres 2022 etwa 20 % über der des Vorjahres. Doch nicht nur der Ertrag ist für die Region äußerst erfreulich, das Olivenöl zeigt sowohl mit seinen geschmacklichen als auch technischen Eigenschaften eine sehr hohe Qualität.

Das Olivenöl Chianti Classico DOP 2022 hat eine zartgrüne Farbe mit goldenen Reflexen. Der Duft ist frisch und grasig, mit Anklängen an Artischocken und grünen Mandeln – wie es für die Herkunft typisch ist. Im Geschmack zeigt sich eine angenehme Bitterkeit, die durch einen anhaltenden und leicht pikanten Abgang ausgeglichen wird.

Bemerkenswert ist ebenfalls der überdurchschnittlich hohe Gehalt an Polyphenolen. Dieser technische Aspekt ist für ein Qualitätsöl essenziell und auch aus ernährungsphysiologischer Sicht von großer Bedeutung.

Gionni Prunetis Fazit für den Jahrgang 2022:
„Die Olivenhaine im Chianti Classico-Gebiet erwiesen sich als robust und widerstandsfähig angesichts einer Saison, die die Fähigkeiten der Olivenbauern auf eine harte Probe stellte. Das Ergebnis ist jedoch ein lebendiges und nuanciertes DOP-Olivenöl aus hervorragender Herkunft.“

Chianti Classico und der deutsche Markt
Deutschland ist der neuntgrößte Weinerzeuger der Welt und ein historischer Abnehmer von Weinen und Ölen mit geschütztem Ursprung aus dem Chianti Classico. Insbesondere bei Wein verzeichnete der deutsche Markt im Jahr 2022 ein deutliches Wachstum des Anteils an importiertem Chianti Classico: 35 % mehr in den ersten 9 Monaten als 2021. Heute ist Deutschland der viertgrößte Absatzmarkt für Chianti Classico und der führende in Europa. Neben dem DOCG-Wein bietet der deutsche Markt auch hervorragende Perspektiven für das Olivenöl g.U.: Da Deutschland kein Land ist, in dem Olivenöl produziert wird, suchen die deutschen Verbraucher zunehmend nach qualitativ hochwertigen, biologischen und/oder umweltfreundlichen Ölen, was der Produktionssituation der Olivenöle g.U. des Chianti Classico voll entspricht.

Über MEET
MEET (Magical Experience of European Taste) ist ein Projekt zur Förderung und Kommunikation von Chianti Classico DOCG-Wein und Chianti Classico DOP-Olivenöl. Es wird EU-finanziert und richtet sich an eine Reihe von Zielmärkten der beiden Erzeugnisse – darunter Italien, Deutschland, Schweden und Frankreich. 19 % der Weine mit der Ursprungsbezeichnung Chianti Classico werden in Italien verkauft und der größte Teil der Produktion von Olivenöl mit der geschützten Ursprungsbezeichnung Gallo Nero ist ebenfalls für diesen Markt bestimmt. Darüber hinaus sind Deutschland und Schweden zwei weitere wichtige Märkte, in denen zusammen etwa 10 % der Weinproduktion des Chianti Classico DOCG und ein großer Teil des Olivenöls mit der geschützten Ursprungsbezeichnung abgesetzt werden. Der prozentuale Anteil des Chianti Classico, der für den französischen Markt bestimmt ist, ist weitaus geringer, hat aber dennoch hervorragende Wachstumsaussichten.

Aktuell: Consorzio Vino Chianti Classico auf der ProWein 2023
Das erste Konsortium in Italien, das 1924 gegründet wurde, vertritt heute 485 Erzeuger, von denen 342 Weine unter ihrem eigenen Label vermarkten, das durch das unverwechselbare Markenzeichen "Schwarzer Hahn" gekennzeichnet ist. Die Aufgabe des Consorzio Vino Chianti Classico besteht darin, die Marke Chianti Classico Gallo Nero zu schützen und zu fördern. Besuchen Sie das Consorzio Vino Chianti Classico auf der ProWein 2023 in Düsseldorf in Halle 16 Stand C71.

Pressekontakt:
Sara Pugnale
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