Hannover (agrar-PR) - Zahlreiche Legenden und Bräuche ranken sich um den Martinstag am 11.
November. Unter anderem gehört zu dem Ehrentag des heiligen Martin von
Tours neben dem Laternenumzug auch der traditionelle Gänsebraten.
Entscheidend für ein gutes Gelingen dieses kulinarischen Klassikers ist
nach einer Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes vor allem die
Qualität und Frische der Gans. Und bei dieser können vor allem die
niedersächsischen Halter punkten. Rund 4.000 Halter – vom Hobbybetrieb
bis zum spezialisierten Geflügelhalter – beschäftigen sich zwischen Ems
und Elbe mit der Aufzucht und Mast der großen Vögel, erklärt Dieter
Oltmann, Geschäftsführer des Landesverbandes der Niedersächsischen
Geflügelwirtschaft. Rund 150.000 Gänse werden für die Saison zwischen
Martinstag und Weihnachten gemästet. Die Tiere verbringen den Sommer
bis zur Schlachtung auf ausgedehnten Weideflächen was für schmackhaftes
und festes Fleisch sorgt. Zusätzlich erhalten sie etwas Getreide oder
Mais.
Die niedersächsischen Gänsemäster bieten ihre hochwertigen Tiere in
diesem Jahr etwas günstiger an als 2008. Oltmann begründet dies mit dem
starken Konkurrenzdruck durch gefrorene oder frische Gänse aus Polen
und Ungarn, die auf den deutschen Markt drängen. In Punkto Frische
können sie mit der heimischen Ware jedoch nicht konkurrieren! Freuen
dürfen sich die Verbraucher, die für eine knusprige Gans zwischen neun
und knapp 14 Euro je Kilogramm einkalkulieren sollten. Je nach Größe
und Geschlecht bringt eine bratfertige Gans dabei zwischen vier und
sechs Kilo auf die Waage. Am frischesten und günstigsten können
Liebhaber des Geflügels ihren Festtagsbraten direkt beim Erzeuger
erstehen. Sie sollten daher auf Inserate in der Zeitung oder auf die
entsprechenden Schilder am Straßenrand achten.
Wer direkt beim Erzeuger kauft, kann auch sicher sein, keine Gans
aus tierqälerischer Stopfmast zu erhalten. Dieses Verfahren ist zwar in
Deutschland seit Jahren verboten, in vielen anderen Ländern wie
beispielsweise Ungarn und Frankreich aber immer noch erlaubt. Aus
diesen Ländern stammen 80 Prozent der hier verkauften Gänse. Führende
deutsche Handelsunternehmen haben allerdings unlängst angekündigt,
erstmals keine Gänse und Enten aus Stopfleberproduktion mehr zu
verkaufen. Wer beim Kauf im Supermarkt ganz sicher gehen will, sollte
auf das Etikett achten. Mit Hilfe der EWG-Nummer lässt sich prüfen,
woher das Produkt stammt und wer es verarbeitet hat. Sie ist meist in
der Nähe des Mindesthaltbarkeitsdatums zu finden und besteht aus einem
Oval mit einer Buchstaben- und Zahlenfolge sowie der Länderkennung
analog zu den internationalen Kfz-Kennzeichen.