28.08.2013 | 13:35:00 | ID: 15873 | Ressort: Landwirtschaft | Produkte

Glänzende Pferde: 20 Jahre Sanddornspezialitäten - Petzower Sanddornfest

Petzow (agrar-PR) -

Termin:                Sonnabend, 31. August

Zeit:                      14.00 Uhr

Ort:                       Frucht-Erlebnis-Garten Petzow, Christine Berger

Fercher Straße 60, 14542 Werder

Telefon:  03327/ 46 91 0




Am kommenden Sonnabend startet im Frucht-Erlebnis-Garten Petzow wieder das Sanddornfest. Zur Eröffnung hat sich Brandenburgs Agrarstaatssekretärin Kathrin Schneider angesagt, die mit Firmenchefin Christine Berger 20 Jahre Sanddornspezialitäten aus Petzow feiern möchte.

 

In Brandenburg ist und bleibt Sanddorn ein - erfolgreiches - Nischenprodukt. In Deutschland ist in den letzten Jahren eine deutliche Erweiterung des Anbauumfangs auf heute knapp 600 Hektar festzustellen. Der Anbau konzentriert sich jedoch fast ausschließlich auf die östlichen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Aber nirgendwo in Europa wird heute so viel Sanddorn angebaut wie in Brandenburg. Sanddorn ist hier die am meisten angebaute Strauchbeere. 1989 erreichte der Plantagenanbau von Sanddorn auf dem Gebiet des Landes Brandenburg eine Fläche von 200 Hektar. Seitdem ist der Anbau im bescheidenen Maß, aber kontinuierlich ausgeweitet worden. Waren es 2011 noch 268 Hektar, so wurden 2012 landesweit 283 Hektar mit Sanddorn bepflanzt. Damit nahm die Frucht laut amtlicher Statistik fast 60 Prozent der Gesamtfläche von 473 Hektar für Strauchbeeren in Anspruch. Der durchschnittliche Ertrag lag 2012 bei gut 21 Dezitonnen pro Hektar.

Auf den weiteren Plätzen kommen in der Statistik Kulturheidelbeeren mit knapp 100 Hektar und Schwarzer Holunder mit 38 Hektar. Nur eine untergeordnete Rolle spielen Himbeeren und Brombeeren. Knapp 60 Prozent der Strauchbeerenfläche liegen im Landkreis Potsdam-Mittelmark (185,6 Hektar), die von 15 Betrieben bewirtschaftet werden. Es folgen im weiten Abstand Ostprignitz-Ruppin mit 21,9 Hektar, Märkisch-Oderland mit 19,7 Hektar und Oder-Spree mit 15,5 Hektar. Danach kommen der Barnim mit 11,6 Hektar, Teltow-Fläming mit 9,5 Hektar, das Havelland mit 2,4 Hektar und Frankfurt (Oder) mit 2,1 Hektar.

Die Erweiterung des Frucht-Erlebnis-Gartens zu einer ganzheitlichen Darstellung der Sanddornfrucht, als Gesundheits- und Wellness-Erlebnis, steht an. Eingebettet in das Gesamtkonzept soll das bislang bestehende Gelände mit den beiden Hofläden, dem Restaurant Orangerie sowie der Weinproduktion, zukünftig auch die Schauverarbeitung, um den Bau eines Bio-Hotels mit Ferienhäusern erweitert beziehungsweise abgerundet werden.

 

Zweimal in relativ kurzer Zeit ist der Sanddorn-Weltverband in der Region zu Gast. 2003 wurde in Berlin der allererste I.S.A.-Kongress ausgerichtet. Vom 14. bis 17. Oktober ist Potsdam Gastgeberin des 6. Kongresses. Die brandenburgische Landeshauptstadt war zudem für zwei Tage, am 2. und 3. Dezember 2010, der Treffpunkt des 1st European Workshop on Seabuckthorn EuroWorks, also des 1. Europäischen Sanddornkongresses.

In der Welt des Sanddorns

Das brandenburgische Agrarministerium unterstützte Anfang der Neunzigerjahre im Rahmen der einzelbetrieblichen Förderung den Aufbau von Dauerkulturen auf 200 Hektar Land, so dass bald wieder die Anbauflächen des Jahres 1989 erreicht und übertroffen wurden. Mit 100 Hektar gehört Familie Berger mittlerweile etwa ein Drittel der Sanddornfläche in Brandenburg. Heute setzt das Unternehmen auf ökologischen Landbau und pflegt die bewährten Sorten. Auf den Feldern wachsen deshalb immer noch ´Askola´, ´Hergo´ und ´Leikora´.  Christine Berger wurde 2007 zur Brandenburger Unternehmerin des Jahres gekürt. Nach der Wende träumte Christine Berger davon, im alten Petzower Schlossgarten einen Frucht-Erlebnis-Garten aufzubauen. Die Basis dafür legte sie mit Sanddornspezialitäten. Der Rohstoff dafür kam aus dem Gartenbaubetrieb, den Christine Berger 1991 mit ihrem Mann aus dem Erbe der LPG Glindow aufgebaut hat. Sie selber konzentrierte sich ab 1993 von Petzow aus auf den Handel von Sanddornerzeugnissen, die in Lohnunternehmen verarbeitet wurden.

Die Christine Berger GmbH & Co. KG bietet die gesamte Wertschöpfungskette vom Feld bis zum fertigen Sanddornprodukt. Die Entwicklung und der Vertrieb liegen in einer Hand, wobei die Palette vom Saft, über Likör und Fruchtaufstriche bis zur Kosmetik reicht.

 

Hippophae rhamnoides

 

Sanddorn wird in manchen Gegenden auch als Weidendorn, Dünendorn, Audorn, Fasanenbeere, Haffdorn, Seedorn, Rote Schlehe oder Sandbeere bezeichnet. 1753 fand er in Linnés „Species Plantarum“ als Hippóphaë rhamnoides L. seinen Eintrag. Über den zweiten Teil des Namens rhamnoides/rhamnes, was auf Dorn hindeutet, gibt es wenig zu rätseln. Mehr Fragen jedoch wirft der erste Teil Hippophae auf. Hippo heißt Pferd und phao lässt sich mit glänzend oder Licht übersetzen. Offenbar bezog sich Linné auf jene Quellen, die die Wirkung der Pflanze im Zusammenhang mit Pferden beschrieben.

 

Hippophae rhamnoides L. ist zweihäusig. Es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Die Bestäubung erfolgt über den Wind. Auch wenn die leuchtend orangeroten Früchte landläufig als Beeren bezeichnet werden, sind sie aus Sicht der exakten Wissenschaft keine echten Beeren, sondern Scheinfrüchte.

 

Das erwachte Gesundheitsbewusstsein während der letzten Jahrzehnte hat dazu geführt, gesunde Ernährung und natürliche Heilverfahren in den Fokus zu rücken. Gemeinsam mit anderen Wildobstsorten findet auch Sanddorn größere Beachtung. Sanddorn hat keine unerwünschten Nebenwirkungen. Dafür sind mehr als 250 bioaktive Inhaltsstoffe nachgewiesen. In den Nährwerttabellen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, die den Konsum gesundheitsfördernder Lebensmittel fördern sollen, schnitt der Sanddorn als Lebensmittel mit besonders hohem ernährungsphysiologischen Wert gut ab.


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