Hannover (agrar-PR) - Rot, süß und prall – so müssen Kirschen sein. Und von denen durften
Feinschmecker in diesem Jahr wieder mehr genießen im Jahr zuvor,
zitiert der Landvolk-Pressedienst eine vorläufige Ernteschätzung des
Bundesamtes für Statistik. Mit einem Gesamtumfang von schätzungsweise
rund 62.000 Tonnen (t) Süß- und Sauerkirschen dürften die deutschen
Erzeuger im Marktobstbau zumindest wieder eine durchschnittliche Ernte
eingefahren haben. Bundesweit die meisten Kirschkörbe haben
wahrscheinlich wieder die Erzeuger in Baden-Württemberg mit 19.720 t
gefüllt. Erst mit weitem Abstand folgen Rheinland-Pfalz mit einer
erwarteten Ernte von 10.410 t und Sachsen mit 6.220 t auf den Plätzen
zwei und drei. Die Erzeuger in Thüringen dürften weitere 5.510 t zur
bundesdeutschen Kirschenernte beisteuern. Ihre niedersächsischen
Kollegen haben schätzungsweise 4.920 t und die in Bayern 4.570 t
Kirschen geerntet.
Der Sommer 2008 enttäuschte die Erzeuger sowohl bei der Süß- als
auch bei der Sauerkirschenernte: Sie holten mit 25.250 t Süß- und
14.950 t Sauerkirschen jeweils nur die niedrigste Erntemenge der
vergangenen zehn Jahre von ihren Obstbäumen. Fachleute führen dies vor
allem auf die zur Blütezeit der Kirschbäume aufgetretenen Frostschäden
zurück. In diesem Jahr kamen die Obstbäume besser mit der Witterung
zurecht. Allerdings würde die diesjährige Sauerkirschenernte mit
insgesamt 25.860 t das zehnjährige Mittel ebenfalls um rund 16 Prozent
unterschreiten, da die Erzeuger seit Anfang des Jahrzehnts die
Anbaufläche um fast ein Drittel auf 3.244 Hektar (ha) reduziert haben.
Der Schwerpunkt des Anbaus befindet sich mit 826 ha in Rheinland-Pfalz,
die dortige Ernte wird für diesen Sommer auf 7.420 t veranschlagt. Den
zweiten Platz belegt Sachsen, wo schätzungsweise 5.790 t Sauerkirschen
von 788 ha geerntet wurden.
Weitaus besser beurteilen Fachleute die diesjährige
Süßkirschenproduktion. Sie könnte das langjährige Mittel mit 36.520 t
sogar um gut neun Prozent übertreffen. Die süßen Sommerfrüchte wurden
in diesem Jahr bundesweit auf 5.430 ha angebaut, wobei sich der
Schwerpunkt mit 2.125 ha und einer Erntemenge von 17.190 t in
Baden-Württemberg befindet. Zweitgrößter Süßkirschenerzeuger ist
Niedersachsen, wo die Ernte ein Niveau von voraussichtlich 4.470 t
erreicht hat. Im vergangenen Jahr konnten die Erzeuger dagegen nur
2.730 t von den Bäumen holen. Die exakten Erntemengen lassen sich nach
Aussagen von Karsten Klopp vom niedersächsischen Obstbau-, Versuchs-
und Beratungszentrum zwar erst in den nächsten Tagen feststellen, mit
dem Ernteverlauf seien die Landwirte in Niedersachsen aber sehr
zufrieden.