Hannover (agrar-PR) - Die Hersteller von Mischfutter sind mit dem Geschäftsverlauf des
Jahres 2010 bisher zufrieden. Während die deutschen Mischwerke 2009 mit
20,8 Mio. t deutlich weniger Futter als im Vorjahr produzierten, sind
die Mengen im laufenden Jahr bisher auf dem Niveau von 2009 geblieben.
Im Jahr davor hatten die deutschen Tierhalter mit 21,83 Mio. t noch 4,6
Prozent mehr Mischfutter verbraucht als in 2009, zitiert der
Landvolk-Pressedienst Zahlen des Deutschen Verbandes Tiernahrung (DVT).
Die Hersteller passen ihre Produktion der Auftragslage durch die
Landwirte an. Diese wiederum kaufen mehr Futter, wenn sie für ihre
Produkte wie Milch und Fleisch einen guten Preis erzielen und sich der
Futtereinsatz damit wirtschaftlich auszahlt. Lohnt sich bei niedrigen
Getreidepreisen der Verkauf der eigenen Ernte nicht, landet das erzeugte
Getreide im Futtertrog. Der Nachfragerückgang im Jahr 2009 kann auf
diesen Zusammenhang zurückgeführt werden. Historisch niedrige
Milchpreise haben auch Milchviehhalter zum Sparen veranlasst. Dieser
Trend setzt sich trotz langsam steigender Milchpreise in diesem Jahr
fort und verursacht eine geringere Produktion von Rinderfutter.
Durch das Verbot der Käfighaltung werden weniger Legehennen in
Deutschland gehalten, denn die Landwirte brauchen Zeit, ihre Ställe
umzurüsten. Parallel dazu verzeichnete der Absatz von Legehennenfutter
in diesem Jahr ebenfalls einen Rückgang. Mit einer Erhöhung um fünf
Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist die Mastgeflügelsparte der einzige
positive Ausreißer am Futtermarkt. Immer mehr Landwirte halten Geflügel
für die Fleischproduktion und sorgen somit für eine Steigerung der
benötigten Futtermenge. Der Schweinefuttermarkt zeigt sich bisher mit
einer leichten Steigerung recht stabil.
Futtermittelhersteller können auf hohe Preise für ihre „Zutaten“
reagieren, indem sie die Zusammensetzung der Rezepturen verändern.
Mischfutter besteht je nach Tierart durchschnittlich zu rund 50 Prozent
aus Getreide, dabei vorrangig Weizen. Weitere wichtige Bestandteile im
Tierfutter sind Nebenprodukte der Ernährungsindustrie. Hier vor allem
die Überbleibsel von Raps und Soja nach der Ölgewinnung. Im
Heimtiersegment verzeichnen die Hersteller nach wie vor Umsatzzuwächse,
obwohl die Anzahl der privat gehaltenen Tiere insgesamt rückläufig ist.
Besonders beliebt sind im Vergleich zu Trockenfutter die relativ teuren
Leckerlis in Form von Hunde- und Katzensnacks.