Stuttgart (agrar-PR) -
Minister Rudolf Köberle MdL: „Der Weinbau ist ein wesentliches Element des Genießerlandes Baden-Württemberg“ „Der Erhalt unserer gewachsenen Weinbaukulturlandschaften ist eine
wichtige Aufgabe einer ausgewogenen Agrar- und Förderpolitik. Die
Weiterführung des Anbaustopps für Reben spielt hierbei eine zentrale
Rolle“, sagte der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum,
Ernährung und Verbraucherschutz, Rudolf Köberle MdL, am Montag
(13. September 2010) anlässlich der Herbst-Pressekonferenz des
Weinbauverbands Württemberg in Fellbach (Rems-Murr-Kreis). Nach den
Beschlüssen der EU zur Europäischen Weinmarktorganisation laufe der
Anbaustopp für Reben Ende des Jahres 2015 aus. Er könne national noch
bis zum Jahr 2018 verlängert werden.
„Der Beschluss, den Anbaustopp für Reben aufzuheben, muss im Zuge der
Halbzeitbewertung der Gemeinsamen Weinmarktorganisation, die für das
Jahr 2012 vorgesehen ist, unbedingt revidiert werden“, betonte Köberle.
Der Verzicht auf die bestehenden Anbauregeln würde den Bemühungen um die
Förderung von Weinqualität und den Erhalt gewachsener
Kulturlandschaften und Weinbausteillagen massiv zuwider laufen.
Im Rahmen der internationalen Messe Intervitis/Interfructa Ende März
dieses Jahres habe das Land mit den Weinbauverbänden sowie
Vertreterinnen und Vertretern aus anderen europäischen Ländern in
Stuttgart einen Steillagenkongress durchgeführt. Ziel sei es gewesen,
den Weinbau in Hang- und Steillagen und den Anbaustopp für Reben zu
erhalten. Dabei sei es gelungen, mit vielen europäischen Partnern die
‚Stuttgarter Resolution‘ ─ unter anderem zum Erhalt des
Steillagenweinbaus ─ zu verabschieden. Auf der Basis dieser Resolution
würden in den nächsten Monaten Gespräche in Brüssel zur Reform der
Weinmarktordnung geführt werden.
Wein und Tourismus
„Wer Wein verkaufen möchte, muss sich konsequent an den Möglichkeiten
auf Absatzmärkten orientieren. Der Markt ist hart umkämpft und die
Weinbranche steht unter einem enormen Qualitäts-, Preis- und
Kostendruck“, betonte der Agrarminister. Große Potenziale lägen noch im
Bereich „Wein und Tourismus“. Die heimischen Weine seien nicht zuletzt
auch in Verbindung mit den vielfältigen kulturellen und gastronomischen
Angeboten im Genießerland Baden-Württemberg gefragt. Dies sei ein sehr
guter Ansatzpunkt für die Vermarktung heimischen Weines. Die
Landesregierung habe dieses Thema bereits aufgegriffen. So seien zum
Beispiel an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und
Obstbau in Weinsberg das Projekt „Wein-Architektur und Tourismus“ und am
Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg das Projekt „Weinbergökologie
und Tourismus“ gestartet worden.
Struktur- und Qualitätsprogramm Weinbau
„Für das baden-württembergische Struktur- und Qualitätsprogramm
Weinbau stehen im Zeitraum 2009 bis 2014 rund 52 Millionen Euro
EU-Mittel zur Verfügung. Das ist ein Viertel des nationalen
Weinbudgets“, erklärte Köberle. Maßnahmen zur Absatzförderung von Wein
in Drittländern, die Förderung von Investitionen sowie die
Modernisierung von Rebflächen, insbesondere der Hang- und
Steillagenflächen, stünden dabei im Vordergrund.
Weitere Informationen zum Thema „Weinbau“ finden sich auf der
Internetseite des Ministeriums für Ländlichen Raum, Ernährung und
Verbraucherschutz unter
www.mlr.baden-wuerttemberg.de