Für eine wettbewerbsfähige Schweinehaltung in Bayern wird eine
erfolgreiche Zuchtarbeit immer wichtiger. Darauf hat
Landwirtschaftsminister Helmut Brunner in Altheim bei der Feier zum
100-jährigen Bestehen der bayerischen Schweinezucht hingewiesen. Laut
Brunner bleiben die Ferkelerzeuger und Schweinemäster im Freistaat auf
den immer globaleren Märkten nur mit genetisch hochwertigen Tieren
konkurrenzfähig. Deshalb seien auch künftig züchterische Fortschritte
beispielsweise bei Futterverwertung, Fleischqualität, Tageszunahmen und
Fruchtbarkeit der Tiere unverzichtbar. Den bayerischen Schweinezüchtern
bescheinigte der Minister eine äußerst erfolgreiche Arbeit. Der mit dem
Zuchtfortschritt verbundene Kostenvorteil für die bayerische
Schweinehaltung beträgt derzeit rund sechs Millionen Euro pro Jahr.
Ablehnend
äußerte sich Brunner zum sogenannten Schweinepatent, das ein
Zuchtverfahren mit Gentest zur Selektion von Zuchttieren beschreibt.
Weder dürften Züchtungsverfahren, die seit Jahrhunderten angewendet
werden, noch die daraus hervorgegangenen Tiere unter Patentschutz
gestellt werden – auch dann nicht, wenn zu traditionellen
Zuchtverfahren ein technischer Schritt wie ein Gentest hinzukommt. „Es
kann nicht sein, dass die traditionelle Zuchtarbeit unserer Bauern
durch Patente behindert oder gar unmöglich gemacht wird“, so der
Minister. Deshalb setze sich Bayern im Bundesrat dafür ein, notfalls
die EU-Biopatentrichtlinie zu ändern.
In der
Erzeugergemeinschaft und Züchtervereinigung für Zucht- und
Hybridschweine in Bayern w. V. (EGZH) sind landesweit 135 Betriebe mit
mehr als 6 100 eingetragenen Zuchttieren zusammengeschlossen. Die EGZH
vermarktet etwa
32 000 Zuchtschweine pro Jahr.