24.01.2023 | 11:36:00 | ID: 35270 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

„Schweinehalter brauchen Hilfen und Planungssicherheit“

Eichstätt (agrar-PR) - Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Ministerin Michaela Kaniber bekräftigen ihre Unterstützung für Schweinehalter
Die Betriebe in der Schweinehaltung brauchen jetzt ganz konkrete Unterstützung durch die Bundesregierung. Zudem müsse die Ampel Planungssicherheit für den Nutztierstandort Deutschland schaffen. Diese dringenden Forderungen an die Bundesregierung richteten Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber bei einem Besuch des schweinehaltenden Betriebes der Familie Scharl bei Eichstätt. Wenn die Zahl dieser Betriebe weiter so dramatisch zurückgehe wie in den letzten Jahren, müsse in Deutschland noch mehr Schweinefleisch importiert werden. Was die Bundesregierung kürzlich an Plänen zum Umbau der Nutztierhaltung vorgestellt hat, reiche nicht im Geringsten, um den Bäuerinnen und Bauern eine Perspektive zu bieten.

Nach Berechnungen des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums können mit den vom Bund bereitgestellten Mitteln in diesem Jahr gerade mal 0,7 Prozent der Mastschweineplätze in Deutschland neu gebaut werden. Ministerpräsident Dr. Markus Söder: „Landwirtschaft gehört zu Bayern. Heute Besuch des ferkelerzeugenden Familienbetriebs Häringhof bei Eichstätt: Wir setzen uns ein für artgerechte Tierhaltung. Wir unterstützen unsere Landwirte beim Umbau hin zu mehr Tierwohl, heben die Höchstsumme bei der Stallbauförderung auf 1,2 Millionen Euro an und weiten das Tierwohlprogramm aus. Dank und Wertschätzung für unsere Landwirte!“

Agrarministerin Michaela Kaniber ergänzte: „Wenn wir wollen, dass auch künftig unser Schweineschnitzel aus regionaler Erzeugung kommt, muss die Bundesregierung endlich handeln. Unsere Schweinehalter stehen definitiv an einem Scheideweg. Immer mehr Existenzen in diesem Bereich gehen bei uns kaputt und die Produktion wird ins Ausland verlagert. Wir brauchen unsere Tierhalter. Bei importierter Ware haben wir keinen Einfluss mehr auf das Tierwohl. Von den klimaschädlichen langen Transporten ganz zu schweigen.“

Die Schweinehalter sind durch die Folgen der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland, die Corona-Krise, den Krieg in der Ukraine, die Inflation und den Umbau der Tierhaltung wirtschaftlich enorm unter Druck. Um sich ein Bild von der aktuellen Lage der Schweinebetriebe zu machen und ihnen die Unterstützung des Freistaats zu versichern, haben Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber am Montag den Hof der Familie Scharl bei Eichstätt besucht.

Der Bund will laut Kaniber die Tierhaltung „nicht umbauen, sondern regelrecht abbauen.“ Bei den vorgelegten Plänen und der Finanzierung des Bundes würde es Jahrzehnte dauern, bis die Sauenhaltung umgebaut werden könnte. So lange kann aber keiner mehr durchhalten. Uns läuft die Zeit davon. Es brennt wirklich“, so Kaniber. Die Berliner Ideen zur Tierhaltungskennzeichnung oder zum tierwohlgerechten Umbau von Ställen sind schlichtweg nicht praktikabel und meist sogar kontraproduktiv“, so die Ministerin.

Der Freistaat, mit dem Ministerpräsidenten an der Spitze, stehe dagegen klar und deutlich hinter der Schweineproduktion und setze sich massiv für die Tierhalter ein. „Die Tierhaltung ist das Rückgrat unserer Landwirtschaft in Bayern und erzeugt hochwertige Lebensmittel. Sie braucht eine Zukunft“, so Kaniber.

Der Freistaat unterstützt die Betriebe unter anderem mit seinem eigenen Tierwohlprogramm „BayProTier“, das im vergangenen Jahr aufgelegt wurde. Im letzten Jahr hat der Freistaat die Beiträge zur Tierseuchenkasse übernommen und die Förderung der einzelbetrieblichen Investitionsförderung massiv aufgestockt. Neben der umfangreichen finanziellen Förderung steht der Freistaat den Betrieben auch mit Beratung, Forschung und Bildung zur Seite. „Wir lassen die Betriebe nicht allein. Und wir stehen für eine vernünftige und ausgewogene Ernährung, zu der freilich auch Fleisch gehört. Wir schreiben den Menschen nicht vor, was sie essen sollen“, sagte die Ministerin.
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