26.01.2011 | 14:16:00 | ID: 7974 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Bayern will weniger Futtermittel-Importe

München (agrar-PR) - Brunner will unabhängiger von Futtermittelimporten werden.
Wie Landwirtschaftsminister Helmut Brunner am Dienstag in München mitteilte, wird der Freistaat in den nächsten beiden Jahren rund zwei Millionen Euro in ein „Aktionsprogramm Heimische Eiweißfuttermittel“ investieren. Die Mittel werden im Rahmen der Zukunftsinitiative „Aufbruch Bayern“ zur Verfügung gestellt. Geplant sind unter anderem die Intensivierung der Forschung sowie eine Beratungs- und Informationsoffensive zum verstärkten Anbau und Einsatz heimischer Eiweißpflanzen. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising soll das Projekt begleiten. Offizieller Auftakt des Aktionsprogramms ist am 24. März.

Ziel ist laut Brunner, die Importe von Sojaextraktionsschrot aus Übersee von derzeit jährlich knapp 800.000 Tonnen deutlich zurückzufahren. Die Hälfte davon kommt in der Rinderfütterung zum Einsatz. Durch den verstärkten Einsatz von Nebenprodukten der heimischen Pflanzenölgewinnung in den Futterrationen, eine verbesserte Ausnutzung des Grünlandaufwuchses und eine Ausweitung des Anbaus heimischer Eiweißpflanzen sollen die Sojaimporte hier in den kommenden fünf Jahren halbiert werden. Aber auch in der Schweine- und Geflügelfütterung sollen durch einen effektiveren Einsatz von Eiweißfuttermitteln Einsparungen erreicht werden. In der ökologischen Tierhaltung will der Minister den Eiweißbedarf künftig ausschließlich aus heimischer Erzeugung decken. Dazu wird auch eine kurzfristige Verdoppelung der Anbaufläche für Soja auf rund 5.000 Hektar angestrebt.

„Der verstärkte Eigenanbau von Eiweißpflanzen ist ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Erzeugung sicherer, gentechnikfreier Lebensmittel“, so der Minister. Die damit verbundene Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe diene zudem dem Klimaschutz. Diese Leistungen sind laut Brunner allerdings nicht zum Nulltarif zu haben. Ein dauerhafter Ausbau der heimischen Eiweißfuttermittelerzeugung sei nur möglich, wenn die höheren Kosten auch über den Markt honoriert werden. (PD)
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