08.09.2011 | 14:20:00 | ID: 10631 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Berlakovich für konstruktive Lösung in der Ferkelschutz-Debatte

Wien (agrar-PR) - „2.000 Schweinebäuerinnen und -bauern haben hier auf der Rieder Messe ihrer Entrüstung über die geplanten, vollkommen überzogenen Auflagen in der Zuchtsauenhaltung Luft gemacht und demonstriert.
Ich kann ihren Zorn mehr als gut verstehen, da die derzeit drohenden Vorschriften keineswegs praktikabel sind und das unmittelbare Aus von zumindest 3.000 heimischen Betrieben bedeuten würden.

Aus diesen Grund haben wir gestern gemeinsam eine Petition mit Tausenden Unterschriften an Bundespräsident Heinz Fischer übergeben und ihm die Notwendigkeit der Ferkelschutzkörbe, die rund 500.000 Ferkel jährlich vor dem Erdrücken retten, vor Augen geführt. Es geht um bäuerliche Existenzen. Wir brauchen Sicherheit für unsere Ferkel und die heimischen Schweinebetriebe", betonte Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich heute bei einer Pressekonferenz im Rahmen der Rieder Messe.


Überzogene Auflagen kämen ausschließlich Importwirtschaft zu Gute

„Tatsache ist, dass es - im Gegensatz zu anderen Sektoren wie der Legehennenhaltung - noch keinerlei praktikable Alternativen zum Ferkelschutzkorb gibt. Man darf dieses System, das fast in ganz Europa angewendet wird, nicht einfach abschaffen und die Bäuerinnen und Bauern im luftleeren Raum ihrem Schicksal überlassen. Einzig Schweden und die Schweiz haben keine Ferkelschutzkörbe, doch dort haben 90% der Betriebe aufgehört beziehungsweise ist der Schweinefleisch-Preis auf das Doppelte gestiegen. Wenn tausende heimische Betriebe ihre Tätigkeit aufgeben, fördert das einzig und allein Importe aus Ländern, die nicht wie wir kleine, bäuerliche Strukturen sondern vielmehr riesige Produktionseinheiten mit tausenden Tieren haben", warnte der Landwirtschaftsminister.


Stöger wieder an den Verhandlungstisch zurückgeholt

„Nach einem de facto Abbruch der - auch von ihm als konstruktiv bezeichneten - Gespräche Ende Juli konnte Gesundheitsminister Alois Stöger nun überzeugt werden, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Ich erwarte mir, dass wir gemeinsam eine praktikable Lösung finden, die unsere Betriebe vor dem unausweichlichen Ruin bewahrt", so Berlakovich.


Bekenntnis zur heimischen Landwirtschaft gefordert

„Unsere Bäuerinnen und Bauern sind mit Sicherheit keine Tierquäler.Außerdem setzen wir jetzt schon 1:1 EU-Recht um. Der von der Branche ausgearbeitete Kompromissvorschlag geht bereits weit darüber hinaus. Die Schmerzgrenze ist erreicht, denn Österreich ist keine abgeschottete Insel sondern befindet sich in einem harten, internationalen Wettbewerb. Stöger ist nun dringend gefordert, Entgegenkommen zu zeigen und ein Bekenntnis zur heimischen Landwirtschaft abzugeben, die den Tisch der Österreicherinnen und Österreicher mit hochqualitativen Produkten decken kann und will. Wer jedoch den Ferkelschutzkorb abschafft, schafft unsere österreichische Schweinebranche ab und das werde ich mit Sicherheit nicht zulassen. Einem faulen Kompromiss nur um des Kompromisses willen werde ich keinesfalls zustimmen", unterstrich Berlakovich abschließend. (BMLFUW)
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