Bonn (agrar-PR) - Scharen von Blattläusen verschiedenster Art an Rosen, Stauden, Sträuchern
und Bäumen zerren zurzeit an den Nerven vieler Gartenbesitzer. Die lästigen
Pflanzenparasiten bevorzugen nach Angaben der Landwirtschaftskammer vor allem
die Triebspitzen. Denn hier können sie ihren Rüssel besonders leicht
einstechen, um den leckeren, saftigen Inhalt des Leitungssystems der Pflanzen
auszusaugen. Der nährstoffreiche Pflanzensaft enthält alles, was
die Blattläuse zum Leben benötigen. Da die Läuse mehr aufsaugen
als sie selbst zum Leben benötigen, scheiden sie den überschüssigen
Zucker sofort wieder aus und lassen ihn nach unten fallen. Dort überzieht
er in kürzester Zeit frisch gewaschene Autos mit einer klebrigen Oberfläche.
Die Pflanzen werden durch den Blattlausbefall zwar zum Teil unansehnlich, absterben
werden sie davon in der Regel aber nicht.
Die Blattlausplage in diesem Jahr hat nach Einschätzung der Landwirtschaftskammer
Nordrhein-Westfalen verschiedene Ursachen. Wegen des kalten Winters hat es
im Frühjahr zunächst verhältnismäßig wenige Blattläuse
gegeben. Viele sind erfroren. Durch die augenblicklich herrschende Wärme
und Schwüle hat sich die Population aber wieder generiert und neu aufgebaut.
Da es nun auch reichlich Futter gibt, können sich die Blattläuse
besonders stark vermehren. Natürlicher Gegenspieler der Blattläuse
sind Marienkäfer sowie Schwebfliegen- und Florfliegenlarven. Dort, wo
viele Nützlinge vorkommen, werden die Blattläuse in Schach gehalten.
Vor allem der inzwischen in unseren Breiten heimische Asiatische Marienkäfer
verputzt Blattläuse in großen Mengen.
Wichtigste Methode zur Blattlausbekämpfung im Hausgarten ist nach Auskunft
der Landwirtschaftskammer die Schaffung optimaler Lebensräume für
nützliche Insekten. In einem artenreich bepflanzten Garten stellen sich
die natürlichen Gegenspieler der Läuse recht zuverlässig ein.
Bei geringem Befall können Gartenbesitzer die saugenden Plagegeister mit
dem Gartenschlauch von den Blättern katapultieren. Auch ein kräftiger
Regenschauer schwemmt viele Blattläuse davon. Nur bei einem extremen Massenbefall
sollte der Hobbygärtner Pflanzenschutzmittel einsetzen. Hierbei ist aber
unbedingt darauf zu achten, dass ein nützlingsschonendes Präparat
verwendet wird, damit nicht auch die Nützlinge vernichtet werden.