Hannover (agrar-PR) -
Rinder, Schafe und Ziegen auch in 2010 impfen Aufgrund
der hohen Zahl der BT-Krankheitsfälle im Jahr 2007 und des Fehlens
eines zugelassenen Impfstoffes musste der Staat gemeinsam mit den
Tierhaltern Maßnahmen ergreifen, um eine massenhafte Ausbreitung dieser
Viruskrankheit zu verhindern. Durch die Pflichtimpfung in den Jahren
2008 und 2009 konnte die Blauzungenkrankheit von rund 21.000 Ausbrüchen
bundesweit im Jahre 2007 auf etwa 5100 im Jahr 2008 und 142 bis Mitte
November diesen Jahres weitgehend zurückgedrängt werden. Das nunmehr
erreichte Niveau und die zwischenzeitlich auf dem Markt befindlichen
Impfstoffe erlauben es, die Blauzungenimpfung primär in die
Eigenverantwortung der Tierhalter zu geben.
Die
Übertragung auf die Wiederkäuer erfolgt durch Stechmücken (Gnitzen),
die auch im Winter im Stall oder z. B. im Misthaufen überleben können.
Außerdem ist der Erreger in der Wildtierpopulation vorhanden, die damit
eine ständige Infektionsgefahr für die Haustierpopulation darstellt. In
anderen EU-Mitgliedstaaten mit dem gleichen Erregertyp - z.B. den
angrenzenden Niederlanden - wurde die Impfung schon in den vergangenen
Jahren auf freiwilliger Basis durchgeführt. Schon deshalb kann die
Fortführung einer verpflichtenden Impfung allein in Deutschland die
vollständige Eradikation des Erregers nicht sicherstellen.
Die
Mehrheit der Länder hat sich daher dafür ausgesprochen, dass die
Impfung gegen die Blauzungenkrankheit ab 01.01.2010 auch in Deutschland
auf freiwilliger Basis fortgeführt wird. Jeder Tierhalter hat die
Möglichkeit, seine Tiere wirksam vor der Erkrankung zu schützen. Der
Impfstoff ist gut verträglich und sehr gut geeignet, krankheitsbedingte
und damit erhebliche wirtschaftliche Schäden zu verhindern.
Die
Tierseuchenkasse Niedersachsen hat jetzt die Kostenübernahme für den
Impfstoff auch für 2010 beschlossen. Damit erfolgt eine Unterstützung
der Tierhalter bei den Schutzmaßnahmen wie in 2009.
"Da
sich die Impfung als sehr effektiv erwiesen hat, wird den Haltern von
Rindern, Schafen und Ziegen dringend empfohlen, ihre Tiere impfen zu
lassen", so der niedersächsische Minister für Ernährung,
Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung, Hans-Heinrich
Ehlen.
Hintergrundinformationen:
Die
Blauzungenkrankheit ist eine anzeigepflichtige Viruserkrankung der
Wiederkäuer, die mit Fieber und Ödemen infolge Gefäßschädigungen
verbunden sein kann. Ihr Verlauf kann mild bis sehr stark sein. Sie
wird hervorgerufen durch ein Virus, gegen welches im Jahr 2008 und 2009
in ganz Deutschland verpflichtend geimpft werden musste.
Die
Übertragung der virusbedingten Tierseuche erfolgt ausschließlich über
Stechmücken (sogenannte Gnitzen), nicht von Tier zu Tier. Die Krankheit
ist seit langem in wärmeren Regionen (Mittelmeerraum, Afrika) bekannt
und befällt insbesondere Schafe und zum Teil auch Rinder. Das Virus ist
für den Menschen nicht ansteckend, eine Gesundheitsgefährdung besteht
deshalb nicht. Fleisch- und Milchprodukte können ohne Bedenken verzehrt
werden.
Weitere Informationen zur Blauzungenkrankheit sind auch auf der Internetseite
www.tierseucheninfo.niedersachsen.de abrufbar.