14.07.2022 | 11:35:00 | ID: 33581 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Darmgesundheit beim Jungschwein

Bonn (agrar-PR) - Ein gesunder Darm ist der Schlüssel zu gesunden Schweinebeständen. In den vergangenen Jahren sind der Darm und die intestinale Kommensalflora verstärkt in den Fokus der Forschung gerückt. Und das aus gutem Grund. So gilt der Darm wegen seiner vielfältigen Funktionen – auch für das Immunsystem – als Organ der Superlative.
Ein gesunder Darm wirkt weit über eine effektive Verdauung, eine hohe Futtereffizienz und gute Leistungen der Tiere hinaus. Die Darmgesundheit beruht zu guten Teilen auf einer gesunden Darmflora als Teil eines leistungsstarken Immunsystems. Sie weist eine hohe Diversität und im Magen-Darm-Trakt von Säuge-tieren etwa 1014 Bakterien auf. Diese leisten u. a. Beiträge zur Verdauung, die der Wirtsorganismus selbst nicht leisten kann. Zudem bilden Darmflora und Darmschleimhaut eine wichtige Barriere gegen Krankheitserreger.

Die Basis für die Darmgesundheit von Ferkeln wird früh gelegt – mit der ausreichenden Versorgung mit Kolostrum. Das fördert die Wachstumsleistung und sorgt für kräftige, widerstandsfähige Tiere. Neben dem ausreichend späten Absetzen sind auch genug frisches Wasser, gutes Stallklima und einwandfreie Hygieneverhältnisse wichtige Voraussetzungen für die Aufzucht gesunder Ferkel.

Vorbeugen ist besser!
Eine wirksame Gesundheitsvorsorge greift aber weiter: Dazu gehört u. a., die für Ferkel sehr sensible Übergangsphase von der Muttermilch auf Festfutter möglichst verträglich zu gestalten. Es hat sich bewährt, bei reduziertem Eiweißgehalt und entsprechen-dem Rohfaseranteil auf die optimale Verdaulichkeit der Ration zu setzen. Zusätzlich bedarf es der Aufzucht von Saug- und Absetzferkeln aber einer konsequenten, mit dem Tierarzt abgestimmten Impf-prophylaxe. Das entsprechende vorbeugende Gesundheitsmanagement erlaubt mehr Tierwohl, ist aber auch eine Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg.

„Schluckimpfung ist süß“ …
Eine akute Ileitis führt zu plötzlichen Tierverlusten, während mildere Verläufe sich in Durchfall und Kümmern zeigen. Die häufigste Form ist jedoch die subklinische Ileitis, bei der keine Anzeichen wie Durchfall auftreten, sich aber gravierende Leistungsverluste mit entsprechenden wirtschaftlichen Einbußen ergeben. Erreger sind Lawsonien, die mit Kot über das Maul aufgenommen und 2 bis 3 Wochen später bis zu 6 Wochen lang mit dem Kot wieder ausgeschieden werden.

Ein oraler Impfstoff sorgt hier für Abhilfe: Er wird den Ferkeln im Alter von 6 bis 7 Wochen „über den Trog“ verabreicht und kommt inzwischen fast flächendeckend zur Anwendung. Neben der guten Wirkung gegen Ileitis beobachten Tierärzte bei geimpften Tieren auch einen geringeren Antibiotika-Einsatz; hier treten Salmonellen-Probleme deutlich seltener auf. Ebenso gehören höhere Tageszunahmen und eine bessere Futterverwertung zu den positiven Effekten der Impfung.

Widerstandsfähigkeit konsequent sichern
Kombinierbare bzw. Mehrfachimpfstoffe bieten heute einen wirkungsvollen Ansatz für Impfstrategien, die mit dem Tierarzt für die betriebliche Situation abgestimmt wurden. So lässt sich über Muttertierimpfungen schon ein unmittelbarer Schutz der Ferkel gegen Clostridien und toxinbildende E.coli-Stämme erreichen. Aber auch während der Mast bleiben Coli-Durchfälle ein Thema: Über einen entsprechenden Impfschutz lassen sich E.-coli-assoziierte Erkrankungen von Absetzferkeln wie Diarrhoe und Ödemkrankheit wirkungsvoll vermeiden. Damit erspart eine gezielte Impfstrategie die sonst oft erforderlichen intensiven Antibiotikatherapien.

Der Bundesverband für Tiergesundheit e.V. (BfT) vertritt die führenden Hersteller von Tierarzneimitteln (Pharmazeutika und Biologika), Diagnostika und Futterzusatzstoffen in Deutschland. Die Mitgliedsunternehmen sind in der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung dieser Produkte aktiv und repräsentieren dabei mehr als 95 % des deutschen Marktes. Der BfT ist korporatives Mitglied im Verband der Chemischen Industrie (VCI), im Weltverband der Tiergesundheitsindustrie (HealthforAnimals) und im europäischen Verband der Tiergesundheitsindustrie (AnimalhealthEurope).

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Dr. Sabine Schüller
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