01.06.2022 | 11:07:00 | ID: 33239 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Die Milchkuh ist kein Klimakiller!

Stuttgart (agrar-PR) - Zum Internationalen Tag der Milch am 1. Juni 2022
„Das ökologisch besonders wertvolle Grünland kann nur durch den Tiermagen in hochwertige Nahrungsmittel verwandelt werden. Gerade die Milchkuh ist dazu prädestiniert. Ohne Kühe würde Grünland als wichtiger Kohlenstoffspeicher und als wichtiger Teil der CO2-Atmung verloren gehen. Die Milchkuh ist daher weit besser als ihr Ruf“ erklärt Gerhard Glaser, Vizepräsident des Landesbauernverbandes (LBV) am 1. Juni 2022 anlässlich des „Tag der Milch“ auf dem Milchviehbetrieb von Edgar Müller in Waldburg (Kreis Ravensburg).

In Baden-Württemberg liefern 550.000 Hektar Grünland wertvolles Futter, vor allem für die 315.337 Milchkühe. Milchkühe sind das Paradebeispiel für eine ökologisch sinnvolle Kreislaufwirtschaft. Denn die über sie aus dem Grünland gewonnenen Produkte wie Milch, Käse, Joghurt etc. bis hin zum Fleisch sichern uns eine hochwertige Ernährung. Überdies dienen sie auch dem Klimaschutz. Vor allem Grünlandflächen speichern als Wiesen oder Weiden sehr große Mengen CO2.

Zudem wird über den Kuhmagen neben hochwertigen Produkten gleichzeitig auch hochwertiger Naturdünger produziert. So wächst neues Gras, das als Futterpflanze wieder Kohlenstoff bindet. Grünlandaufwuchs lediglich verrotten zu lassen, würde wiederum Treibhausgase nutzlos freisetzen.

Das von der Kuh produzierte und für das Klima schädliche Methan wird dagegen in der Atmosphäre in relativ kurzer Zeit abgebaut. Es findet also keine Anreicherung von Methan statt. Im Gegenteil: Pro erzeugtem Liter Milch ist der Methanausstoss in den letzten Jahren immer weiter gesunken.

„Wenn der Verbraucher also etwas für Klima und Umwelt, für die Pflege unserer schönen Kulturlandschaft und eine gesunde, vollwertige Ernährung tun will, dann liegt er mit dem Kauf von Milchprodukten aus heimischer Produktion genau richtig“, so Glaser.

Die Versorgung mit heimischen Milchprodukten sei jedoch durch mangelhafte politische Entscheidungen, Gesetze und Preiskämpfe im Lebensmitteleinzelhandel gefährdet. Schon heute läge der Selbstversorgungsgrad bei Milch- und Milchprodukten in Baden-Württemberg bei nur noch 56 Prozent, bei Kalb- und Rindfleisch bei 58 Prozent, Tendenz sinkend.

Strukturwandel hält weiter an
Im vergangenen Jahr haben 5,5 Prozent der Milchviehbetriebe im Land aufgehört, die Kuhzahlen sind ebenfalls zurückgegangen. „Die aktuellen Milchpreissteigerungen im Handel sind dringend notwendig, damit unsere bäuerlichen Familienbetriebe überhaupt die gestiegenen Produktionskosten (v. a. Energie, Futter- und Düngemittel) ausgleichen können. Zudem werden die Anforderungen an das Tierwohl immer höher, was weitere hohe finanzielle Investitionen auf den Betrieben erfordert“ sagt Glaser.

Hintergrund: Der Landesbauernverband in Baden-Württemberg e. V. (LBV) vertritt rund 33.000 Landwirte aus Baden-Württemberg. 20 selbstständige Kreisbauernverbände nehmen auf regionaler Ebene die Interessen des bäuerlichen Berufsstandes wahr. Insgesamt ist jeder zehnte Arbeitnehmer in Baden-Württemberg direkt oder indirekt von der Landwirtschaft abhängig.

Tag der Milch: Der Weltmilchtag findet jährlich am 1. Juni statt, um international für den Konsum von Milch zu werben. Er wurde von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und dem Internationalen Milchwirtschaftsverband (IDF) ins Leben gerufen und wird in über 30 Ländern veranstaltet. Milch soll als natürliches und gesundes Lebensmittel weltweit und für alle Altersstufen beworben werden.
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