Schwerin (agrar-PR) - Kranichzug und Kranichrast haben sich zu einem Markenzeichen für das
Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern entwickelt, das auf vielfältige
Weise beworben wird. So haben sich seit vielen Jahren im Bereich des
Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft die Nationalpark-Card und
die entsprechenden Führungen bewährt", sagte der Minister für
Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus heute in
Stralsund anlässlich der "VII. European Crane Conference".
Beispielsweise
konnten im September und Oktober 2009 insgesamt 2.687 Besucher am
Pramort sowie 3.984 Gäste auf der Plattform am Kirr bei geführten Touren
die Kraniche bei ihrem abendlichen Einflug beobachten.
"Damit
wird der Kranich zu einem der Besuchermagneten der Nachsaison, der dazu
beitrug, dass das Gastgewerbe des Landes die Rekordzahl von 28,4
Millionen Übernachtungen im gesamten Jahr 2009 erreichen konnte", so der
Minister.
"Unser Augenmerk ist jedoch selbstverständlich nicht
nur auf den Tourismus, sondern vielmehr auf den Erhalt und die
dauerhafte Sicherung der Rast- und Brutgebiete gerichtet", betonte
Minister Backhaus.
In den letzen 30 Jahren kam es in etwa zu einer
Verzehnfachung des Gesamtbrutbestandes in Deutschland. Von den
insgesamt ca. 7.000 Brutpaaren haben sich 3.500 für Brutplätze in
Mecklenburg-Vorpommern entschieden. "Mecklenburg-Vorpommern ist somit
das kranichreichste Bundesland, wobei sich aber auch die Erfolge und
Bestandsentwicklungen in anderen Bundesländern sehen lassen können",
sagte der Minister. Maßgeblich seien die Bemühungen um die Erhaltung der
letzten Kranichbrutpaare an den Grenzen des Verbreitungsgebietes in den
1970er und 80er Jahren. "Das Ehrenamt hatte an diesen Bemühungen einen
erheblichen und entscheidenden Anteil", hob Dr. Backhaus hervor.
"Wenn
wir heute auf die Ergebnisse eines erfolgreichen europäischen
Kranichschutzes verweisen können, so müssen wir gleichzeitig einräumen,
dass der positive Trend leider nicht repräsentativ für die Situation des
Arten- und Lebensraumschutzes insgesamt ist. Bei einer Vielzahl von
Arten ist ein stark gegenläufiger Trend zu konstatieren, den es im Sinne
einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe – vergleichbar mit den Aufgaben
des Klimaschutzes – aufzuhalten gilt. Die Erfolge des Kranichschutzes
können für die anstehenden "Mammutaufgaben" im Zusammenhang mit der
Zielstellung des Erhalts der biologischen Vielfalt mit Sicherheit Kräfte
mobilisieren und Mut machen", sagte der Umweltminister.