08.06.2015 | 17:30:00 | ID: 20474 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Höfken zieht Tierseuchenbilanz 2014: Keine großen Ausbrüche - Erstmals wieder Hasenpest

Mainz (agrar-PR) - Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken zog heute in Mainz gemeinsam mit dem Präsidenten des Landesuntersuchungsamtes (LUA), Dr. Stefan Bent eine positive Bilanz der Tierseuchenbekämpfung für das Jahr 2014.
„Es gab im vergangenen Jahr keine großen Seuchenausbrüche in Rheinland-Pfalz“, so das wichtigste Fazit der Ministerin.

„Es wurden keine Fälle der Maul- und Klauenseuche oder der Schweine- und Geflügelpest festgestellt. Krankheiten wie Tollwut bei Füchsen spielten keine Rolle mehr“, ergänzte Bent. Ministerin Höfken mahnte: „Wir müssen in der Tierseuchenbekämpfung aber weiterhin wachsam bleiben, um das Wiederaufflammen bekannter und das Auftreten neuer Krankheiten rechtzeitig zu erkennen. So haben die Seuchenbekämpfer erstmals seit Jahren die auf Menschen übertragbare Hasenpest nachgewiesen.

Einen Fall der Hasenpest gab es 2014 in Rheinland-Pfalz. 2015 wurden erneut zwei Fälle gemeldet. Die Krankheit ist bei direktem Kontakt mit kranken Tieren auf den Menschen übertragbar. „Erkrankte Tiere sollten auf keinen Fall angefasst werden“, warnte Höfken. Mit einem Merkblatt informiert das Ministerium daher die Jägerinnen und Jäger. Beim Verzehr von gekochtem Fleisch bestehe jedoch keine Gefahr.

Für Aufsehen sorgte im vergangenen Jahr auch das Auftreten von Q-Fieber-Infektionen bei Menschen und Tieren: Mehrere Schafe in der Umgebung des pfälzischen Lachen-Speyerdorf waren infiziert. Eine Übertragung auf den Menschen ist auch über die Luft möglich. Einige Anwohner infizierten sich und litten an einer Lungenentzündung. „In der Region wurden Hygiene und Sicherheitsmaßnahmen sowie die Impfung der Tiere angeordnet. Damit konnte das Q-Fieber in der Region erfolgreich eingedämmt werden“, erklärte die Landwirtschaftsministerin. Seitdem seien keine neuen Fälle des Q-Fiebers beim Menschen aufgetreten.

Das bis 2011 noch unbekannte Schmallenbergvirus hatte sich 2012 zunächst explosionsartig ausgebreitet. Im vergangenen Jahr waren drei Bestände betroffen. Das Virus befällt insbesondere Schafe, Ziegen und Rinder und wird von Mücken übertragen. Infizierte Tiere gebären häufig Nachkommen mit schwersten Missbildungen. „Eine Gefahr für den Menschen besteht jedoch nicht“, so Höfken.

Zum ersten Mal seit fünf Jahren wurde auch eine atypische Form der Traberkrankheit, der sogenannten Scrapie, in Rheinland-Pfalz festgestellt. „In dem betroffenen Kleinbetrieb wurden jedoch keine weiteren Tiere gehalten – Maßnahmen waren daher nicht notwendig“, so die Ministerin. Zudem sei die Krankheit weder von Tier zu Tier noch auf den Menschen übertragbar und trete nur in Einzelfällen auf.

Auch die Biene, das kleinste landwirtschaftliche Nutztier, fällt unter das Tierseuchenrecht. Im Jahr 2014 traten 18 Fälle der „Amerikanischen Faulbrut“ auf, bei der ein Bakterium die Bienenbrut befällt und tötet. „Imker im Land sollten sich im Verdachtsfall unbedingt bei den zuständigen Veterinärämtern melden, damit im Ernstfall schnell reagiert werden kann“, so Höfken. Grundsätzlich sei Rheinland-Pfalz mit seinem kompetenten Fachzentrum für Bienen und Imkerei in Mayen dafür gut aufgestellt.

LUA-Präsident Bent ging auf die Schweine-und Geflügelpest ein. Beide Seuchen seien im vergangenen Jahr erfreulicherweise nicht in Rheinland-Pfalz festgestellt worden. Dennoch mahnte Bent: „Gerade in Anbetracht des Risikos einer Seuchenverbreitung durch internationalen Handel mit Tieren und Waren ist Vorsicht geboten“. So stelle die zunehmende Ausbreitung der Afrikanischen sowie der Klassischen Schweinepest in Osteuropa und Russland eine nicht zu unterschätzende Bedrohungslage dar. (mulewf-rlp)
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