19.01.2015 | 08:45:00 | ID: 19539 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Hunger auf knusprige Broiler ungebrochen

Stuttgart/Hohenheim (agrar-PR) - In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Brathähnchen-Produktion in Deutschland mehr als verdoppelt. Wurden im Jahr 2000 noch 406.000 Tonnen erzeugt, betrug die Produktion laut Angaben von Marktinfo Eier & Geflügel (MEG) im Jahr 2013 stolze 910.200 Tonnen. Von Januar bis November 2014 wuchs die Produktion erneut um rund 6 Prozent. Der kräftige Anstieg sei auch eine Reaktion auf die immer größer werdende Nachfrage der Bundesbürger, sagt Branchenbeobachterin Margit Beck von MEG im Interview mit Proplanta. Bis 2013 habe das Angebot Deutscher Produzenten der wachsenden Nachfrage noch hinterhergehinkt. Auch für das laufende Jahr rechnen Experten in Deutschland mit einem Verbrauch auf ähnlich hohem Niveau.

Hähnchen "to go" bleibt der Renner

Der Hunger auf Grillhähnchen "to go" ist hierzulande ungebrochen groß. Das bestätigt auch eine nicht repräsentative Umfrage von Proplanta, in der Anbieter aus verschiedenen Bundesländern befragt wurden. So verschieden die Kunden vor dem Thekenwagen sind, so unterschiedlich ist auch der Preis. Differenzen von bis zu 25 Prozent sind dabei keine Seltenheit. Absoluter Spitzenreiter ist München, wo das Grillhändel mit 8,50 Euro zu Buche schlägt. Süddeutschlands günstigstes Grillhähnchen hingegen ist schon für 6,50 Euro in Birkach (Stuttgart) zu haben - was in etwa dem Preis eines Broilers im sächsischen Chemnitz entspricht. In Dellbrück (NRW) kostet ein ganzes Grillhähnchen 7,30 Euro. In Oberhausen kosten die knusprigen Hähnchen zehn Cent mehr. Wer weitere 20 Cent drauflegt kann in Bremen für 7,60 Euro eines erwerben. Wo genau das schnelle Mittagessen zu haben ist, zeigt die aktuelle Übersichtskarte von Proplanta, in der über 1.000 mobile Grillstationen verzeichnet sind. Hier geht es zur interaktiven Karte mobiler Grillhähnchenstände
 
Weltweit mehr Hähnchenfleisch konsumiert

Im  EU-Vergleich essen die Deutschen jedoch noch immer wenig Hähnchenfleisch. Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt aktuell bei 11,7 Kilogramm. Unsere europäischen Nachbarn brachten es vor drei Jahren bereits auf 17,4 Kilogramm.

Für 2015 ist eine globale Produktionsausweitung von 2 Prozent auf etwa 96 Millionen Tonnen zu erwarten, vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern wird mit größeren Zuwächsen gerechnet. "Hähnchenfleisch sichert dort die Versorgung mit lebenswichtigen Proteinen", sagt Beck im Gespräch mit Proplanta. Zudem sei die Haltung der Tiere nicht mit religiösen Tabus verbunden. Weltweit wird laut FAO mit einer Erhöhung des Verbrauches um gut 1 Prozent gerechnet.

Dabei wird der Verbrauch in Indien durch die wachsende Mittelschicht weiter steigen, in Russland sowie generell dürfte Hähnchenfleisch aufgrund seines geringeren Preises stärker nachgefragt werden als andere, deutlich teurere Fleischsorten. Es ist außerdem einfacher zuzubereiten als rotes Fleisch. Das Wachstum am Geflügelmarkt führt Beck hauptsächlich auf die Differenzierung (Handel mit Hähnchenteilen) zurück. (sur/Pp)
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