24.04.2009 | 00:00:00 | ID: 376 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Jede Kuh hat ihren eigenen Kopf

München (agrar-PR) - Wer denkt, Kühe wären lediglich Gras fressende Wiederkäuer, der liegt völlig falsch. Nach Aussagen der Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft (LVBM) bestätigten Verhaltensforscher das, was unsere bayerischen Bäuerinnen und Bauern durch den täglichen Umgang mit den Tieren wissen: Kühe sind hochsensible Lebewesen, die sehr empfindsam auf ihr Umfeld reagieren und sich durch ganz individuelle Charaktereigenschaften auszeichnen.
Menschliche Ansprache und Zuwendung sei zudem für die Tiere und deren Wohlbefinden wichtig. „Kühe haben zweifellos ihr eigenes Wesen“, erklärt Hans Hinrich Sambraus, Tierarzt und ehemaliger Leiter des Fachgebietes für Tierhaltung und Verhaltensforschung an der TU München im Gespräch mit der Landesvereinigung. Einige Tiere lebten lieber isolierter, während viele den Kontakt zu den Artgenossen suchten. So konnte, zumeist unter gleichaltrigen Kühen, ein beinahe freundschaftliches Verhalten beobachtet werden. Dies äußere sich darin, dass immer die selbe Gruppe an Kühen gemeinsam auf der Weide grasen. „Diese Tiere kennen sich oft ein Leben lang und haben sozusagen zusammen im Sandkasten gespielt“, beschreibt Verhaltensforscher Sambraus diese tierischen Beziehungen. Die Persönlichkeit einer Kuh zeige sich vor allem auch im Verhalten dem Menschen gegenüber.

Einige Tiere seien zutraulicher und andere scheuer, einige eher schreckhaft und andere wiederum seien gelassen oder gar neugierig. Diese spezifischen Eigenschaften ständen dabei in Unabhängigkeit von der jeweiligen Kuhrasse und treten auch innerhalb einer Rasse in ganz unterschiedlichen Ausprägungen auf. Kühe seien somit sehr individuelle Tiere, die – nicht viel anders als die Menschen – ihre einzigartigen Charaktereigenschaften leben.
Eine Redensart bezeichnet die Kuh als dumm, dass ist sie aber mit Sicherheit nicht: Vor allem über ihr ausgeprägtes Sehvermögen nehme die Kuh die Umwelt sehr gut wahr.

Auf der Weide können Kühe auch auf Ent­fernung erkennen, wer da kommt und ob dies eine für sie bekannte oder unbekannte Person ist. Selbst die Stimme ihres Besitzers können die Tiere von anderen Stimmen unterscheiden. Folglich sei auch das Verhältnis zwischen Kuh und Halter wichtig.

Durch Zuwendung und persönliche Ansprache der Kühe beim Namen entsteht meist eine enge Bindung zwischen Mensch und Tier, die den Umgang miteinander erleichtert. Wenn ein Tierbesitzer sein Tier behutsam und freundlich behandelt, könne sich das durchaus sogar auf die Milchmenge auswirken, so die Experten.
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