09.11.2018 | 12:14:00 | ID: 26545 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Kampf gegen multiresistente Keime: Reinert sendet offenen Brief an Ministerin Klöckner

Hamburg (agrar-PR) - Eine der Ursachen für die Ausbildung dieser multiresistenten Keime ist unter anderem der hohe Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung. An diesem Punkt setzt auch die neue Produktlinie „HerzensSACHE“ aus 100 % antibiotikafreier Aufzucht an, welche Reinert im Juli auf den Markt gebracht hat.
Frau
Bundesministerin Julia Klöckner
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
11055 Berlin


                                                                                                                                      06.11.2018


Sehr geehrte Frau Ministerin Klöckner,

Ihr Aufruf zum Kampf gegen Antibiotikaresistenzen freut uns sehr. Es ist in jeder Bezie-hung wichtig, dass dieses relevante Thema endlich die Aufmerksamkeit erfährt, die es verdient. In einer Repräsentativbefragung aus dem Januar 2018 haben 80% der Bevöl-kerung das Thema Multiresistenzen als bedrohlich eingestuft und 67% haben große Zweifel am sorgsamen Umgang der Landwirtschaft mit Antibiotika geäußert. Diese Zahlen machen deutlich, dass es höchste Zeit ist zu handeln, um das Vertrauen der Bürger nicht zu verspielen.

Als mittelständisches Familienunternehmen bewegt uns dieses Thema bereits seit eini-gen Jahren und wir haben uns bemüht Fleischlieferanten und Erzeuger für ein gemein-sames Projekt in der Schweinemast zu gewinnen, nämlich die Aufzucht und Mast ohne den Einsatz von Antibiotika. Wir sind schließlich in Dänemark fündig geworden und ha-ben dort Landwirte gefunden, die im Rahmen des GOA-Programms von Danish Crown ihre Aufzucht und Mastbedingungen so verändert haben, dass 90% der Tiere ohne Anti-biotika auskommen. Und dies bereits in großem Stil, so dass ausreichend Fleisch verfüg-bar ist um damit eine nationale Distribution aufzubauen.

Auf dieser Basis haben wir im Juli unsere Wurstmarke „HerzensSache“ in den Handel gebracht, in der ausschließlich Fleisch aus antibiotikafreier Aufzucht verarbeitet ist. Wir sehen dies als unseren pragmatischen Beitrag zu einer schnellen und deutlichen Redu-zierung der Antibiotikamengen in der Schweinemast. Die Resonanz der Verbraucher ist sehr positiv und zeigt, wie sehr das Thema die Menschen bewegt. Aber dies ist natürlich nur ein erster Schritt. Angesichts 742 t Antibiotika, die jedes Jahr in der Nutztierhaltung in Deutschland eingesetzt werden, wünschen wir uns viele Mitstreiter. Dänemark macht vor, wie das gehen kann. Wir sind von der deutschen Landwirtschaft für unser „HerzensSache“-Projekt kritisiert worden und haben häufig Argumente gehört, warum das in Deutschland nicht geht.

Dennoch hoffen wir, dass unsere Initiative dazu beiträgt ein Umdenken in der deutschen Landwirtschaft zu bewirken. Es gilt, mehr Ställe umzustellen, zu kooperieren und die Dogmen der Vergangenheit aufzugeben. Man muss diesen Weg nur konsequent gehen. Wir tun dies mit unserer Privatinitiative und wir würden, uns freuen, wenn Sie mit uns in der deutschen Landwirtschaft dafür werben würden aktiver an einem nationalen Aufzuchtprogramm zu arbeiten und so dazu beizutragen, dass mehr Produkte aus antibio-tikafreier Aufzucht für die Verbraucher verfügbar sind und Erzeuger und Produzenten ihre Verantwortung zur Eindämmung von multiresistenten Keimen konsequent wahrnehmen.

Gerne würden wir in einem persönlichen Gespräch Ihnen und Ihrem Haus unsere Kon-zepte für die Zukunft von „HerzensSache“ vorstellen.

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Ewald Reinert
Roland Verdev

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22761 Hamburg
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