Berlin (agrar-PR) -
Stabile Bestände wissenschaftlich bestätigt Knapp 13 Feldhasen pro Quadratkilometer hoppelten im Herbst
2009 über Deutschlands Felder und Wiesen. Damit konnten die
außergewöhnlich
guten Ergebnisse des Rekordjahres 2007 zwar nicht erreicht werden,
allerdings
liegt der Wert für 2009 im langjährigen Mittel. Zu diesen Ergebnissen
kommen
Wissenschaftler, die für das Wildtier-Informationssystem der Länder
Deutschlands (WILD) Zählergebnisse aus über 500 Referenzgebieten
ausgewertet
haben. Vorsichtige Hochrechnungen auf Basis der Zählungen ergeben:
Mindestens 4
Millionen Feldhasen leben in Deutschland. Nach acht Jahren intensiven
Zählens
und Auswertens lässt sich eindrucksvoll belegen, dass die
Feldhasenbestände in
Deutschland stabil sind und nur unwesentlich schwanken. Initiiert wurde
WILD
vom Deutschen Jagdschutzverband (DJV) und seinen Landesjagdverbänden im
Jahr
2001.
Besonders beliebt beim Feldhasen ist das nordwestdeutsche
Tiefland, ergaben die WILD-Zählungen. Allein in Nordrhein-Westfalen, dem
Hasenland Nummer 1, lebten im Herbst 2009 über 29 Tiere auf einem
Quadratkilometer.
Mit 5 Tieren pro Quadratkilometer leben deutlich weniger Feldhasen in
den
Offenlandschaften des nordostdeutschen Tieflandes. Erfreulich ist dort
allerdings die leichte Steigerung der Besätze im Vergleich zum Vorjahr.
Als
eine Ursache für die seit vielen Jahren vergleichsweise geringen
Hasenbestände
im Nordosten wird die landwirtschaftliche Flächennutzung mit großen
Feldern und
wenigen Fruchtarten genannt.
Bedeutenden Einfluss auf die Hasenbestände hat nach
Expertenmeinung das überdurchschnittlich warme und trockene Frühjahr
2009
gehabt. Bis zu 5 Grad Celcius lagen die Temperaturen im April und Mai
über dem
Jahresmittel. Das kam den Hasen im Osten zugute - wohl auch, weil der
Winter
2008/09 dort weniger streng als im Südwesten und Westen Deutschlands
ausfiel.
Hier lagen die Temperaturen im Winter 1,5 Grad Celcius unter dem
Mittelwert.
Dementsprechend wenige Jungtiere schafften es ins Erwachsenenalter und
pflanzten sich 2009 fort. Leichte Einbußen waren im nordwestdeutschen
Tiefland
und in anderen Regionen die Folge.
Das DJV-Projekt WILD wird
bereits im neunten Jahr erfolgreich betrieben: Unter der Regie von
Wissenschaftlern der Universität Trier, der Stiftung Tierärztliche
Hochschule
Hannover und des Landeskompetenzzentrums Forst Eberswalde erfassen
speziell
geschulte Jäger den Feldhasen im Frühjahr und Herbst. Lepus europaeus -
wie
Zoologen ihn nennen - wird dabei wissenschaftlich korrekt in der
Dunkelheit
gezählt, indem mit Scheinwerfern aus dem fahrenden Auto die Felder
entlang
festgelegter Strecken abgesucht werden.