30.12.2009 | 00:00:00 | ID: 4332 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Lautenschläger: Sofortprogramm gegen Rinderseuche BVD

Wiesbaden (agrar-PR) - Agrarministerin ruft hessische Rinderhalter zur Untersuchung ihrer Bestände auf
Die Hessische Landesregierung will mit einem Sofortprogramm den Kampf gegen die Ausbreitung der Rinderkrankheit BVD aufnehmen. Agrarministerin Silke Lautenschläger hat an die hessischen Landwirte appelliert, ihre Bestände bereits jetzt freiwillig auf die anzeigepflichtige Tierseuche untersuchen zu lassen, obwohl eine verpflichtende Bundesverordnung erst im Jahr 2011 in Kraft tritt. „Wir sollten keine Zeit verlieren“, erklärte die Ministerin am Mittwoch in Wiesbaden. „Unser Ziel ist es, möglichst vielen Bauernhöfen möglichst schnell den Status eines BVD-unverdächtigen Bestandes zu erteilen. Dadurch kann die hessische Landwirtschaft einen Wettbewerbsvorteil erreichen, wenn viele Betriebe mitmachen. Dies ist ein hervorragendes Angebot.“ In Hessen gibt es rund 10.500 Rinderhalter, die sich um 470.000 Tiere kümmern.

Das Landwirtschaftsministerium hat gemeinsam mit dem Hessischen Bauernverband und der Tierseuchenkasse ein freiwilliges Bekämpfungsprogramm entwickelt. Nur die Kosten für die Blutentnahme durch den Hoftierarzt und das Porto für die Gewebeproben von Kälbern müssen dabei vom Landwirt getragen werden – alles andere wird bezahlt. Rinderhalter können sich durch die Unterzeichung einer Verpflichtungserklärung diesem Programm anschließen. Ab Januar 2011 dürfen nur noch BVD-unverdächtige Rinder aus einem Bestand verbracht oder in einen Bestand eingestellt werden. Nähere Informationen gibt es unter www.hmuelv.hessen.de  oder www.hessischetierseuchenkasse.de .

Hintergrund: BVD – Bovine Virusdiarrhoe

BVD wird durch einen dem Schweinepesterreger ähnlichen Pestivirus hervorgerufen. Die Bovine Virusdiarrhoe ist eine durch Viren ausgelöste Durchfallerkrankung, die ausschließlich Rinder betrifft und nicht auf den Menschen übertragbar ist. Infiziert sich das Kalb schon im Mutterleib, so kann dies zur dauerhaften Ausscheidung des Erregers und schließlich zur tödlich verlaufenden sogenannten „Mucosal Disease“ führen. Auswirkungen des BVD-Virus sind außerdem Fruchtbarkeitsstörungen, verminderte Milchleistung sowie die Geburt lebensschwacher oder missgebildeter Kälber.
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