09.02.2012 | 10:51:00 | ID: 12148 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Ministerin Höfken: Vieh- und Milchbetriebe mit artgerechter Tierhaltung werden gebraucht

Bad Kreuznach (agrar-PR) - Auf dem 19. Vieh- und Fleischtag in Bad Kreuznach hat Umweltministerin Ulrike Höfken auf die große wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung der Vieh haltenden Betriebe im Land hingewiesen.
„Gerade in den grünlandstarken Regionen wie der Eifel, dem Hunsrück, dem Westerwald oder in der Westpfalz, in denen es nur wenige außerlandwirtschaftliche Produktionsalternativen gibt, werden sie dringend gebraucht. Sonst wird unser artenreiches Grünland nicht zu erhalten sein.“'

Als bedenklich bezeichnete Höfken die mit rasanter Geschwindigkeit voranschreitende Strukturveränderung in der Viehwirtschaft: Immer weniger Betriebe halten in bestimmten Regionen immer mehr Vieh. Als Folge sei die Zahl der im Land gehaltenen Schafe in den letzten zehn Jahren um mehr als ein Drittel auf knapp 90.000 Tiere gesunken, und nur noch rund ein Prozent aller in Deutschland gehaltenen Schweine stünden in rheinland-pfälzischen Ställen.

Ursache dieser Entwicklung sei insbesondere der enorme Wettbewerbsdruck in der Lebensmittelwirtschaft und den ihr vor- und nachgelagerten Bereichen des europäischen Binnenmarktes. „Dieser Entwicklung muss entgegengewirkt werden“, so die Ministerin. „Um regionale Konzentrationsprozesse besser steuern zu können, setze ich mich auf allen politischen Ebenen für eine Änderung des geltenden Baurechts ein, mit dem Ziel, das privilegierte Bauen von Ställen im Außenbereich für industrialisierte Massentierhaltung zu verhindern.“ Mit tiergerechter Erzeugung sei es möglich, zukunftsfähige und innovative Arbeitsplätze in Verbindung mit der Landwirtschaft im ländlichen Raum zu sichern und eine hohe Wertschätzung für ihre Produktion und Produkte zu erreichen.

Zentrales Thema, wenn es um die Zukunft der Landwirtschaft gehe, sei die Gemeinsame Europäische Agrarpolitik (GAP). Ulrike Höfken: „Wir haben jetzt die Chance, die GAP zu reformieren und zukunftsfest zu machen - diese Möglichkeiten sollten wir gemeinsam nutzen. Die künftige Agrarpolitik muss sich den neuen Herausforderungen wie Klimawandel, Energiewende, Erhalt der Artenvielfalt und Ernährungssicherung stellen.

„Natürlich sollen die Direktzahlungen weiterhin zur Stabilisierung der landwirtschaftlichen Einkommen beitragen. Um deren Akzeptanz in der Gesellschaft zu erhalten, führt aber kein Weg daran vorbei, die Agrarausgaben verstärkt an gesellschaftlich er-wünschte Leistungen in den Bereichen des Klima-, Umwelt- und Tierschutzes zu binden. Zusammen mit allen Agrarministern und dem Bundesrat unterstütze ich deshalb das vorgesehene Greening der 1. Säule, bei dem die Gewährung der Betriebsprämie an konkrete Umweltleistungen gekoppelt werden soll.“

Abschließend rief Höfken dazu auf, die Chancen der Landwirtschaft zu erkennen und gemeinsam die Weichen Richtung Zukunft zu stellen. „Wenn uns dies gelingt, bin ich zuversichtlich, dass mit den Instrumenten der neuen Grünen Agrarpolitik in Rheinland-Pfalz auch künftig angemessene Einkommen in den heimischen Vieh haltenden Betrieben zu erzielen sind.“ (pd)
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