18.07.2016 | 16:50:00 | ID: 22634 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL: „Die Schäferei in Baden-Württemberg ist wichtiger Teil der Landeskultur“

Stuttgart (agrar-PR) - Traditioneller Schäferlauf in Wildberg mit seinem Siegerpaar steht vorbildlich für die Verbindung zwischen Natur und Mensch - Staatssekretärin Gurr-Hirsch gratuliert dem Siegerpaar des diesjährigen Schäferlaufs Lisa Link-Wohlfarth und Nico Wohlfarth in Wildberg

Gestern fand in Wildberg im Landkreis Calw der traditionelle Schäferlauf statt. Das diesjährige Siegerpaar ist Lisa Link-Wohlfarth (Balingen) und Nico Wohlfarth (Metzingen). Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL gratulierte dem Siegerpaar und dankte dem Berufsnachwuchs für das große Engagement für die Schäferei.

„Schafhaltung und Wanderschäferei haben eine lange Tradition bei uns im Land. Sie haben die Landschaft unserer Heimat mit geprägt und sind auch in Zukunft von großer Bedeutung für die Erhaltung unserer Kulturlandschaften. Baden-Württemberg ist ein traditionsreiches Schäferland mit etwa zweieinhalbtausend Schäferinnen und Schäfern“, betonte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL am Montag (18. Juli) in Stuttgart.

Mit 215.000 Schafen stünde Baden-Württemberg nach Bayern an zweiter Stelle bei den Bestandszahlen für Schafe in Deutschland. „Die Schäferinnen und Schäfer pflegen und schützen mit ihren Schafen rund 50.000 Hektar Grünland in Baden-Württemberg durch extensive Beweidung – vorrangig durch Wanderschäferei oder durch stationäre Hütehaltung“, so Gurr-Hirsch.

Der Berufsstand der Schäferinnen und Schäfer stehe vor großen Herausforderungen, die wirtschaftliche Situation sei seit Jahren angespannt, insbesondere bei kleineren Schäfereien. Auch die hohe Arbeitsbelastung mache es oftmals schwierig, Nachfolger zu finden. „Das Land weiß um die Probleme der Schäferinnen und Schäfer und unterstützt daher die Schafhaltung mit Förderprogrammen, Beratungs- und Bildungsangeboten sowie Forschungs- und Vermarktungsprojekten“, sagte die Staatssekretärin. Sie wies darauf hin, dass beispielsweise das Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl FAKT zahlreiche Bausteine enthalte, die für Schäfereibetriebe im Land von hohem Interesse seien – wie die Förderung von extensiven Weideflächen, die Bewirtschaftung von artenreichem Grünland oder die Pflege geschützter Biotope. Darüber hinaus sei eine Beweidung des Aufwuchses von Begrünungsflächen im Ackerbau durch die Wanderschäferei zugelassen, so Gurr-Hirsch weiter.

Auch die Verbraucherinnen und Verbraucher könnten die regionalen Schäferinnen und Schäfer bei ihrem Einkauf unterstützen. „Lammfleisch von hier ist frisch und hat keine langen Transportwege hinter sich. Es ist eine Delikatesse, deren Entdeckung sich lohnt. Wer zu heimischen Lammfleisch greift, unterstützt die Arbeit der Schäferinnen und Schäfer und trägt auch zum Erhalt der Schafhaltung in Baden-Württemberg bei“, so die Staatsekretärin.

Der Schäferlauf in Wildberg sei ebenfalls wichtig, um auf die große Bedeutung der Schäferei in der Region und in ganz Baden-Württemberg hinzuweisen. „Ich freue mich, dass diese besondere Tradition hier in Wildberg gelebt wird und Jung und Alt begeistert“, sagte Gurr-Hirsch.

Hintergrundinformationen:

Die Schafhaltung unterliegt einem Strukturwandel. Seit 2003 ging die Zahl der Schafe in Baden-Württemberg von rund 300.000 um ca. 30 Prozent auf 215.000 Tiere zurück, die Zahl der Betriebe sank um 40 Prozent. Dieser überproportional höhere Rückgang an Betrieben gegenüber Schafen zeigt, dass vor allem kleinere Betriebe mit wenigen Tieren die Schafhaltung aufgaben. Derzeit gibt es noch rund 2.500 Betriebe mit Schafen im Land.

Die Erlöse aus der Tierhaltung durch Lammfleisch, Wolle und Zuchttiere können nur einen Teil der Betriebskosten decken. Durch die EU-Direktzahlungen und staatliche Ausgleichsleistungen wie die landeseigenen Agrarumweltprogramme FAKT (Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl), LPR (Landschaftspflegerichtlinie) und SLG (Steillagenförderung Dauergrünland) sowie die AZL (Ausgleichszulage Landwirtschaft) wird ein wesentlicher Teil des Betriebseinkommens generiert. Baden-Württemberg kann hierbei bundesweit als überdurchschnittlich in der Unterstützung bezeichnet werden, was auch im Vergleich zu anderen Ländern durch einen geringeren Tierbestandabbau bestätigt wird.

Weitere Informationen über die Schafhaltung im Land können über www.schaf-bw.de abgerufen werden. Informationen zur Landwirtschaft sind unter www.mlr-bw.de/Landwirtschaft abrufbar.

Christina Millers
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