21.05.2009 | 00:00:00 | ID: 644 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Symbolische Fahrt zum Schlachthof

Waldkraiburg (agrar-PR) - Landwirte aus ganz Oberbayern demonstrierten in Waldkraiburg
Mit einer Schlepperdemo in Waldkraiburg machte der Bayerische Bauernverband heute deutlich, dass der momentane Preisverfall viele Landwirte an den Rand des Ruins treibt. Deshalb zogen heute Vormittag mehrere hundert Bäuerinnen und Bauern aus ganz Oberbayern mit 80 Traktoren und Viehanhängern zum Schlachthof von Waldkraiburg, um symbolisch ihre letzten Tiere zum Schlachten zu bringen. Mit Plakaten und Transparenten machten sie auf die brutale Situation auf den Agrarmärkten aufmerksam. „Die Lebensmitteleinzelhändler wie Lidl, Aldi oder Edeka missbrauchen ihre marktbeherrschende Stellung wie renditegierige Heuschrecken und pressen uns Bauern an die Wand, bis uns die Luft weg bleibt“, erklärte Max Weichenrieder, oberbayerischer Präsident des Bayerischen Bauernverbandes. Diese Preisschlacht betrifft nicht nur Milchprodukte, sondern auch die Rinder-, Schweine- und Ackerbauern.

Die ruinöse Preissituation bedroht in Bayern etwa jeden siebten Arbeitsplatz in der Land- und Forstwirtschaft. Mit rund 600 000 Beschäftigten in den vor- und nachgelagerten Bereichen stellt die bayerischen Landwirtschaft das doppelte an Arbeitsplätzen wie die bayerische Auto- und Zulieferindustrie. „Ich bin maßlos enttäuscht darüber, dass die Bundesregierung anderen Branchen mit mehreren hundert Milliarden unter die Arme greift, aber keine wirksame Maßnahmen für die Bauern auf den Weg bringt“, sagte Weichenrieder.

Es könne einfach nicht sein, dass in Frankreich der Steuersatz für Agrardiesel bei 0,7 Cent je Liter liege und deutsche Bauern durchschnittlich 40 Cent für den Liter bezahlen müssen. Er forderte die Absenkung der Dieselbesteuerung auf europäisches Niveau und die dauerhafte Abschaffung der Ober- und Untergrenzen. Ferner müssten alle Betriebe schon im Juli einen Vorschuss von mindestens der Hälfte der europäischen Ausgleichszahlungen erhalten. „Das wäre endlich mal ein mutmachendes Signal an die Betriebe in unserem Landkreis“, erläuterte Weichenrieder.

Am kommenden Montag, 25. Mai, findet in Berlin eine bundesweite Sternfahrt statt, bei der über 500 Schlepper erwartet werden.
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