03.09.2012 | 12:39:00 | ID: 13515 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Tier der MeLa 2012

Mühlengeez bei Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) (agrar-PR) - einzigartige Präsentationen an allen 4 Messetagen
Es waren vor allem Hengste und Stuten aus bäuerlichem Besitz, die vor genau 200 Jahren Pate standen, um im mecklenburgischen Redefin eine Rasse zu begründen, die aus dem Reitsport nicht mehr wegzudenken ist. Initiator war seinerzeit Friedrich Franz I, der mit einem Heer hoch zu Ross Eindringling Napoleon erfolgreich aus dem Land jagen wollte.

Bis zu diesem Zeitpunkt wurde bei der Zucht vor allem auf englische Vollbluthengste wert gelegt. Pferderennen auf der Insel haben eine lange Tradition.  Erst 1822 wurde mit dem Bad Doberaner Rennverein, und ein  Jahr später mit den ersten Rennen auf dem einzigartigen Geläuf zwischen der mecklenburgischen Kleinstadt und dem Seebad Heiligendamm, der Rennsport auch auf dem europäischen Festland etabliert. Die Pferde waren zwar schnell, für eine Tätigkeit in der Landwirtschaft allerdings viel zu leicht. Und auch nicht ausdauernd genug. Der Einsatz von Kaltbluthengsten schuf diesbezüglich zwar Abhilfe, doch das entsprach nicht mehr dem züchterischen Anspruch hinsichtlich klar diffinierter Pferderassen. Erst eine Umstellung der Zuchtordnung und unter Zuhilfenahme des hannoverschen Warmbluts gelang es wieder eine  konsolidierte  Stutenbasis im Lande zu schaffen. Klassische Vollblüter und Trakehner aus Ostpreußen begründeten eine bis 1945 überaus erfolgreiche Zucht. Trakehner gelten als besonders edle Warmblüter, die im Sport vor allem in der Dressur und der Vielseitigkeit für Furore sorgen.

Durch den 2. Weltkrieg musste die Mecklenburger Pferdezucht schwere Einschnitte hinnehmen. Das Gestüt in Trakehnen, das heute zu Russland gehört, stellte die Arbeit ein. Das Gros der Pferde ging als Reparation in die Sowjetunion, nur wenige Pferde erreichten mit Flüchtlingstrecks die westlichen Teile Deutschlands. Auch 172 Redefiner Hengste wurden in die Sowjetunion abtransportiert. Lediglich 13 verblieben im Gestüt. Sie gelten als Basis bei der Wiederaufnahme der Mecklenburger Warmblutzucht, eine Arbeit, die durch den seinerzeitigen Anschlusses des Amtes Neuhaus an Mecklenburg-Vorpommern befördert wurde. So war es möglich geworden auch einen hannoverschen Pferdebestand in die Zucht zu integrieren. Mit Gründung des Landesverbandes Mecklenburger Pferdezüchter 1948 standen in Redefin bereits wieder 49 Mecklenburger Hengste.

Doch schon 2 Jahre später gab es einen neuerlichen dramatischen Einschnitt. Das Landgestüt Redefin wurde aufgelöst und in ein Volkseigenes Gut umgewandelt, der Hengstbestand in der Folge quer übers Land verteilt. Mit fortschreitendem Technikeinsatz seit den 1960-er Jahren verlor die Pferdezucht grundsätzlich an Bedeutung. Ziwschenzeitlich verfügte das Landwirtschaftsministerium die Zucht der Rasse „Edles Warmblut der DDR“, um vor allem der Landjugend eine sportliche Betätigung in Trägerschaft der Gesellschaft für Sport und Technik, GST, zu ermöglichen.

Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 wurde die Rasse des Edlen Warmbluts der DDR aufgelöst und die traditionellen Warmblutrassen wiederbelebt. Dabei erfolgte eine starke Durchmischung durch Einkreuzen von Hengsten anderer Warmblutrassen.

Zuchtarbeit, die vor allem im Landgestüt Redefin, aber auch im 1962 gegründeten Gestüt Ganschow, Landkreis Rostock, intensiv weiter geführt wird.

 

„Ich freue mich außerordentlich, das das Mecklenburger Warmblut Tier des Jahres auf der Mela ist und wir damit besonders viele Möglichkeiten haben diese außergewöhnliche Rasse einem großen Publikum vorzustellen“, so Antje Kerber unmittelbar vor Eröffnung der Fachausstellung. Das die Geschäftsführerin des Landgestüts angesichts des Jubiläums im eigenen Haus gleich 2 Großveranstaltungen unter einen Hut bringen muss, sei für sie dank der Unterstützung engagierter Teams hier, wie dort, kein Problem. Und auch Friedhelm Menke fiebert der Mela bereits entgegen. Der Gestütsleiter aus Ganschow wird traditionell die Tierpräsentationen im großen Vorführring moderieren. Dr. Manfred Köhler will sich das keineswegs entgegen lassen und freut sich schon heute auf viele interessante Gespräche während der 4 Ausstellungstage. Der Präsident des Verbandes der Pferdezüchter Mecklenburg-Vorpommern hebt dabei ganz besonders die Hengstpräsentation am Eröffnungstag sowie die Landes-Elitestutenschau am Freitag und die großen Schauprogramme sowohl am Sonnabend als auch am Sonntag hervor.
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