13.07.2015 | 14:36:00 | ID: 20691 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Verbesserte Nutztierhaltung: Untersuchung und Einbindung gesellschaftlicher Ansprüche

Bonn (agrar-PR) - Welche Anforderungen hat die Öffentlichkeit und was davon lässt sich umsetzen, um die Lücke zwischen Vorstellungen und Realität in der Nutztierhaltung zu schließen?
Diese Fragen untersucht ein neues Verbundvorhaben in den nächsten drei Jahren. Es soll Wege für eine messbare Verbesserung der Nutztierhaltung aus Sicht der allgemeinen Öffentlichkeit aufzeigen.

Am 13. Juli 2015 überreichte die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Dr. Maria Flachsbarth, am Thünen-Institut in Braunschweig die Zuwendungsbescheide für ein Forschungsverbundprojekt zur Nutztierhaltung im Spiegel der Gesellschaft. In dem Verbundvorhaben wird die Haltung landwirtschaftlicher Nutztiere aus dem Blickwinkel unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen betrachtet, um die bestehende Kluft zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft zu verringern.

Ziel: Kritik untersuchen, Marktoptionen finden

Analysen zur deutschen Agrarwirtschaft belegen, dass die moderne landwirtschaftliche Nutztierhaltung von vielen gesellschaftlichen Gruppen sehr kritisch gesehen wird. Die landwirtschaftliche Praxis und die Ansprüche der Öffentlichkeit liegen teilweise weit auseinander. Um diese Lücke zu schließen, werden die gesellschaftlichen Erwartungen an die Agrar- und Ernährungswirtschaft erhoben und analysiert. Aktuelle Entwicklungen und temporäre Veränderungen zeigen die Wissenschaftler durch wiederholte Analysen auf. Des Weiteren wird untersucht, wie gesellschaftliche Wahrnehmungen und Erwartungen im politischen Entscheidungsprozess Berücksichtigung finden können und welche Marktoptionen bestehen.

Schwachstellen: Unkenntnis und mangelnde Akzeptanz von Meinungen

Das BMEL fördert das Forschungsverbundprojekt als Bestandteil der BMEL-Tierwohlinitiative „Eine Frage der Haltung – Neue Wege für mehr Tierwohl“ mit 2,3 Millionen Euro im Programm zur Innovationsförderung über die BLE als Projektträger. „‘Eine Frage der Haltung‘ ist eine Initiative der gemeinsamen Verantwortung. Dies setzt Dialog und Verständigung voraus. Eine Schwachstelle ist die bisweilen geringe Kenntnis und auch ein Mangel an Akzeptanz der Meinungen und Wünsche der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen. Hier setzt das von uns geförderte Projekt ‘Social Lab‘ an. Wichtig ist, dass wir ein gemeinsames Verständnis zum Verhältnis von Mensch und Tier entwickeln, was dies speziell für die Nutztierhaltung konkret bedeutet. Dabei geht es dann nicht nur um die Haltung im Stall, sondern auch um die Haltung in den Köpfen“, so Dr. Flachsbarth bei der Übergabe der Zuwendungsbescheide.

Einbindung innovativer Techniken und Methoden

Für praxisnahe Ergebnisse erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern, die an konkreten Innovationen zur Verbesserung der Rinder-, Schweine- und Geflügelhaltung arbeiten. Sie sollen ihre Forschungsfelder und -ziele aus dem Blickwinkel der gesellschaftlichen Gruppen beleuchten, um eine Orientierungshilfe für ihre Forschungsarbeit zu erhalten. (ble)
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