11.08.2016 | 16:34:00 | ID: 22749 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Verzicht auf Import-Soja etablieren – Futterversuch mit Schweinen startet

Schwerin/Malchin (agrar-PR) - Beim Hybridschweinezuchtverband Nord/Ost e.V. in Malchin informierte sich Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute über ein Projekt, das alternative Fütterungskonzepte für die Aufzucht und Mast von Schweinen testet.

Ziel ist, gänzlich auf Importsoja zu verzichten, ohne an Zuwachsleistung oder Schlachtqualität einzubüßen. „Nur so wird es uns möglich sein, Schweinefleisch nachhaltig und umweltgerecht zu erzeugen“, sagte der Minister. Das Land unterstützt das Vorhaben mit 392.000 €.

Soja ist in der konventionellen Schweinefütterung ein wichtiges Eiweißfuttermittel. Es verfügt über einen hohen Proteingehalt und ein stabiles Mengenangebot. Dennoch sprechen einige Gründe gegen einen flächendeckenden Einsatz. So entsprechen die Anbaubedingungen in vielen Erzeugerländern nicht den europäischen Standards.

Ein Großteil des Saatgutes ist gentechnisch verändert, zudem steht die genutzte Fläche dann nicht für die Produktion eigener Nahrungsmittel zur Verfügung. Hinzu kommt, dass auch Verbraucherinnen und Verbraucher vermehrt alternativ produzierte Lebensmittel fordern.

Im Projekt werden Schweine in der Zucht und in der Mast mit alternativen Stoffen aus heimischer Pflanzenproduktion gefüttert. Dazu wird auf Lupine, Ackerbohne und Erbse zurückgegriffen. „Sollte das Projekt erfolgreich sein und die Ergebnisse in der Schweinehaltung zur Anwendung kommen, wäre dies ein weiteres Qualitätsmerkmal für den Standort M-V.

In Zeiten immer noch niedriger Schweinepreise von derzeit rund 1,67 Euro für ein Kilogramm Fleisch ist dies sicher auch ein sehr gutes Vermarktungsargument", so Backhaus. Gleichwohl wies er darauf hin, dass der Anbau heimischer Eiweißpflanzen nur dann nachhaltig ist, wenn auf jeder Erzeugungsstufe entlang der Wertschöpfungskette Gewinne erzielt werden können. Auch hierzu werde der Projektversuch Aufschluss geben, da ebenso eine ökonomische Auswertung vorgesehen ist.

Die Landesregierung forciert seit 2015 im Zuge der „Eiweißstrategie für nachhaltige Landwirtschaft in MV“ die Entwicklung des heimischen Eiweißpflanzenanbaus. Das Agrarministerium fördert unter anderem den Anbau vielfältiger Kulturen auf ökologischen Vorrangflächen im Rahmen der Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen. Vordergründig geht es dabei um den Anbau von Lupinen, der federführend durch das bei der Landesforschungsanstalt (LFA) angesiedelte Lupinennetzwerk begleitet wird und der Umsetzung der Eiweißstrategie des Bundes dient.

An dem aktuell gestarteten Projekt beteiligen sich der Hybridschweinezuchtverband über die Schweineleistungsprüfungsanstalt (SLP) Jürgenstorf, der Betrieb Roder, die Firma Fugema (Konzipierung Futterration), die LFA M-V mit dem Institut für Tierproduktion und die Ludwigsluster Fleischwaren. Backhaus: „Daran sehen wir: landwirtschaftliche Praktiker, angewandte Forschung, Mischfutterindustrie und Verarbeitungs- und Vermarktungsunternehmen aus M-V arbeiten eng und vertrauensvoll zusammen. Sie alle eint das Ziel, konventionelle Landwirtschaft stetig zu verbessern und regionale und Importsoja freie Fütterung in der Schweinemast als Branchenlösung zu etablieren.“
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