01.04.2011 | 13:18:00 | ID: 8905 | Ressort: Landwirtschaft | Tier

Wlodkowski: Alleingänge bei Regelungen schaden den Konsumenten

Wien (agrar-PR) - "Es ist ganz einfach: Wer die Regeln für die Tierhaltung über jedes EU-Niveau hinaus ständig weiter verschärft, wie jetzt beim Ferkelschutzkorb, zwingt die heimischen Tierhalter zum Aufgeben.
Denn die größtenteils kleinen und mittelgroßen Betriebe können sich die teuren Extra-Vorschriften ganz einfach nicht mehr leisten. Die einzigen Gewinner dieser österreichischen Alleingänge sind Tierfabriken jenseits der Grenzen und Importeure. Und die Verlierer sind neben den Bauern vor allem die Konsumenten, die in allen Umfragen Lebensmittel aus der Region bevorzugen, dann jedoch solche aus aller Welt bekämen", erklärte Gerhard Wlodkowski, Präsident der LK Österreich, und ergänzte:

"Wenn dann noch eine Katastrophe dazukommt, die großflächig ganze Ernten vernichtet, ist plötzlich die Lebensmittel-Versorgung Österreichs in Gefahr. Eine Nahrungsmittelproduktion lässt sich nämlich nicht auf- und abdrehen wie ein Fließband in einer Fabrik."

 
Wichtiges Ziel: Autarkie

"Mitte des vergangenen Jahrhunderts war die Selbstversorgung bei Nahrungsmitteln ein wichtiges Ziel der Politik. Je weiter die Hungerzeiten wegrückten und der Nahrungsmittelüberfluss zunahm, verlor Europa dieses Ziel aus den Augen. Nun erschüttern Dürre- oder Überschwemmungskatastrophen den bis dahin unbedingten Glauben an die Versorgungskraft des Welthandels und falsch verstandene Reformen, wie die der Zuckermarktordnung, machten aus der EU einen Nahrungsmittel-Importeur.
 
Der Klimawandel zeigte, dass große Regionen, die bisher die Ernährung ganzer Erdteile sicherten, plötzlich für die Versorgung importabhängiger Regionen ausfallen können. Dass die EU heute bei der Eiweißversorgung, bei Rindfleisch oder bei Zucker von Importen abhängig ist, ist angesichts natürlicher oder vom Menschen gemachter Katastrophen nahezu fahrlässig. Wir müssen wieder die Nahrungsmittel-Autarkie anstreben und in der neuen EU-Agrarpolitik dafür Vorsorge treffen", verlangte Wlodkowski abschließend. (lk-ö)
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