Hannover (agrar-PR) - Die fast 3.500 Mitglieder im Zentralverband der Jagdgenossenschaften
und Eigenjagdbesitzer in Niedersachsen (ZJEN) repräsentieren eine
bejagbare Fläche von 2,1 Mio. Hektar. Bei der Mitgliederversammlung in
Bad Fallingbostel wurde die Schwarzwildproblematik intensiv beleuchtet.
Die wachsenden Wildschweinbestände richten nicht nur Schäden in den
landwirtschaftlichen Kulturen an, sie können außerdem die von den
Landwirten gefürchtete Schweinepest auch auf die Nutztiere übertragen.
Ebenfalls für teure Fraßschäden und Ernteeinbußen sorgen Wildgänse,
deren bestände sich in den vergangenen Jahren dramatisch erhöht haben,
berichtet der Landvolk-Pressedienst. Die Ausgleichzahlungen des Landes
können die verursachten Schäden in den landwirtschaftlichen Kulturen
nicht mehr abdecken. Die Interessengruppen aus Jagd und Landwirtschaft
müssen und wollen die Probleme gemeinsam angehen, um die Tierbestände
langfristig und tierschutzgerecht auf ein angemessenes Maß zu
reduzieren. Das war der Tenor beim ZJEN.
Im Frühjahr 2010 tritt das neue Naturschutzrecht in Kraft.
Naturschutz und Jagd waren bisher strikt voneinander getrennt. Der ZJEN
und weitere Verbände haben sich dafür eingesetzt, die sogenannte
Unberührtheitsklausel zu erhalten. Die Rechtskreise sollten weiterhin
unabhängig und auf Augenhöhe zueinander stehen, das Jagdrecht dürfe dem
Naturschutzrecht nicht untergeordnet werden. Ein Thema, das den
ZJEN-Mitgliedern am Herzen liegt, ist die Unterstützung bei der
ehrenamtlichen Arbeit der Jagdgenossenschaften, die sie in einer
Resolution von der Landesregierung fordern. Wie in zahlreichen anderen
Bundesländern sollten die für deren Mitgliederverwaltung erforderlichen
Liegenschaftsdaten spürbar kostenreduziert vom Land zur Verfügung
gestellt werden. Schließlich seien die Jagdgenossenschaften
Körperschaften öffentlichen Rechts, sie handeln zum Wohle der
Allgemeinheit.
Der Preis der Stiftung Kulturlandpflege wurde in diesem Jahr zum
dritten Mal verliehen. Die Auszeichnung „Projekt 2009“ überreichten der
niedersächsische Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen und
ZJEN-Präsident Bernhard Haase an Winfried Müller für sein Engagement im
Biotopverbund Uslar. Der Kreisjägermeister, ehemalige Forstbeamte und
langjährige Stiftungsbeauftragte im Kreis Northeim hat die Pflanzung
von über 80 Gehölzinseln und Wildhecken im gesamten Landkreis angeregt
und bei allen Projekten selbst mitgewirkt. Der Biotopverbund Uslar
reiht sich nun ein in das Projekt „Grüne Herzen Niedersachsens“.