Berlin (agrar-PR) -
Bauernpräsident sprach auf DKB-Eliteforum Landwirtschaft "Bäuerliches Unternehmertum ist der Garant für die Erfolge der
deutschen Landwirtschaft der letzten Jahre". Dies hob Gerd Sonnleitner,
der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), auf dem 5.
DKB-Eliteforum Landwirtschaft am 14. Oktober 2010 auf Schloss & Gut
Liebenberg hervor. Die deutsche Landwirtschaft habe im EU-weiten
Vergleich in fast allen Produktbereichen von Schweinefleisch über
Geflügel bis hin zu Obst und Gemüse und Ölsaaten in den letzten 10
Jahren Marktanteile gewinnen können. Auch habe Deutschland den
Ausfuhrwert seiner Agrarprodukte und Nahrungsmittel im gleichen Zeitraum
mehr als verdoppeln können und sei mittlerweile der drittgrößte
Agrarexporteur der Welt, hinter den USA und den Niederlanden. Die enorme
Erzeugungssteigerung habe ihre Ursachen im Einsatz modernster Technik,
computergesteuerter Produktionsprozesse und nachhaltiger
Landbewirtschaftung. "Sie hat ihre Ursache aber vor allem darin, dass
die gut ausgebildeten deutschen Landwirte ihre unternehmerischen
Freiheiten konsequent nutzen und umsetzen. Ich bin als Präsident des
Deutschen Bauernverbandes auf die unternehmerische Einstellung unserer
Landwirte stolz", sagte Sonnleitner.
Auch im Sinne der Nachwuchsförderung seien unternehmerische
Freiheitsgrade dringend erforderlich. " Wir müssen dafür sorgen, dass
wir im Wettbewerb um die nächste Generation vorn mitschwimmen", hob der
Bauernpräsident hervor. Hier stünde die Landwirtschaft angesichts des
demografischen Wandels vor großen Veränderungen und Herausforderungen.
Die Besten der Jahrgänge für landwirtschaftliche Berufe zu begeistern,
werde immer mehr zur „Chefsache“.
Sonnleitner machte deutlich, dass der Umgang mit den verschiedenen
produktions- und marktbedingten Risiken an sich die ureigenste Aufgabe
eines landwirtschaftlichen Unternehmers sei. Allerdings seien die
zunehmenden Volatilitäten auf dem Agrarmarkt eine echte Herausforderung.
"Da war und ist viel Spekulation unterwegs – auch auf den
Warenterminmärkten. Ich bin deshalb offen für eine Transaktionssteuer
für spekulative Geschäfte auch mit Agrarprodukten", betonte Sonnleitner.
Mindestens ebenso wichtig erscheint dem DBV-Präsidenten eine
internationale Regelung über die Eigenkapitalanforderungen bei solchen
Spekulationsgeschäften - vergleichbar zu den Baseler Regelungen im
Bankensektor. Eine angemessene Eigenkapitalhinterlegung sei bei
Warentermingeschäften (commodity futures) unabdingbar. Auch bei
Optionsgeschäften, die auf den Warentermingeschäften aufsetzen, seien
erhöhte Eigenkapitalanforderungen notwendig. Nur das erzwinge
ordentliche Kaufmannssitten, die wiederum zu reellen Marktverhältnissen
führten. Dringend notwendig ist nach Einschätzung Sonnleitners auch die
Einführung einer Risikoausgleichsrücklage auf einzelbetrieblicher Ebene.
"Ich sehe darin nach wie vor die beste Möglichkeit zur Stärkung der
Eigenvorsorge der Landwirte für Wetter- und Marktrisiken", stellte
Sonnleitner fest.