München (agrar-PR) - Zum
mittlerweile vierten Mal verleiht der Bayerische Bauernverband heute
den Innovationspreis der bayerischen Land- und Forstwirtschaft.
Ausgezeichnet werden in diesem Jahr fünf landwirtschaftliche Betriebe
im Haupt- und Nebenerwerb sowie drei landwirtschaftliche Kooperationen.
Aus 33 eingereichten Projekten hat der Bayerische Bauernverband zusammen mit dem Bayerischen
Landwirtschaftlichen Wochenblatt und dem Bayerischen Fernsehen sieben
Gewinner ausgewählt. Im Vordergrund standen in diesem Jahr
Projektideen, die helfen können, auch in Zukunft Arbeitsplätze in der
Land- und Forstwirtschaft zu sichern. Ausgezeichnet wurden Projekte,
die in der Praxis erprobt sind und Vorbildcharakter haben.
„Es
gibt kein Patentrezept für einen bäuerlichen Zukunftsbetrieb. Es gibt
aber viele Chancen und Möglichkeiten für die Weiterentwicklung der
land- und forstwirtschaftlichen Betriebe“, sagt BBV-Bezirkspräsident
Bernhard Weiler, Vorsitzender des Landesfachausschusses für
Nebenerwerbslandwirtschaft und Einkommensquellen.
Verliehen
wird der Innovationspreis 2009 durch Landesbäuerin Annemarie Biechl und
BBV-Präsident Gerd Sonnleitner heute in Herrsching.
Hauptpreis Haupterwerb
„Erlebnisbauernhof mit Gruppenunterkünften für Kindergärten und Schulklassen“
Thomas Mitterer, Ilzham 17, 83119 Obing
Inhalt:
Gruppenunterkünfte für Kindergärten und Schulklassen mit
behindertengerechten Aspekten. Den Gästen wird von Vollpension bis
Selbstverpflegung alles geboten. Außerdem werden auch eintägige
Ferienprogramme, mit oder ohne Verpflegung auf dem Hof durchgeführt.
Mit pädagogisch wertvollen Programmen wie z. B. „Von der Milch zum
Käse“ oder „Vom Korn zum Brot“ wird den Kindern veranschaulicht, wie
Grundnahrungsmittel verarbeitet werden. Die Besucher
können sich auch in die täglich anfallende Arbeit auf dem Hof
einbringen, z. B. beim Füttern der Rinder, und erhalten somit einen
wertvollen Einblick in die moderne Landwirtschaft.
Sonderpreis Haupterwerb
„Huckepack“
Jürgen und Claudia Niedermann, Talblick 13, 91056 Erlangen-Hüttendorf
nhalt: Die Familie betreibt ein 10 Hektar großes Selbst-Erntefeld für die Bevölkerung. Angeboten werden Obst, Beeren, Gemüse und Sonderkulturen.
Jeder kann selbst ernten, und dabei auch einiges über die jeweilige
Frucht erfahren. Wie sehen die Blätter aus, wo und wie wächst die
Pflanze? Da das Wissen um Lebensmittel immer geringer wird, werden
regelmäßig Führungen für die Besucher angeboten, bei denen
„Naturwissen“ vermittelt wird – auch speziell für Kinder, der Landwirt
ist Erlebnisbauer. Außerdem gibt es einen Naturspielplatz für die
kleinen Besucher. Hier wurden ausschließlich Materialien aus der
Landwirtschaft verarbeitet, beispielsweise eine Strohballenpyramide
oder ein Mais-Schwimmbad. Zu guter letzt darf ein Streichelzoo nicht
fehlen. Kleintiere wie Hasen, Enten, Ziegen oder Hängebauchschweine
sind die Lieblinge der Kinder und lassen sich gerne füttern und
streicheln.
Hauptpreis Nebenerwerb
„Schule auf der Alm“
Stie-Alm, Veronika Obermüller, Latschenkopf 5, 83658 Lenggries
nhalt:
Das Projekt richtet sich an Vor- und Grundschulen. Schülern soll durch
handlungsorientiertes Lernen die Almwirtschaft vermittelt werden. In
kleinen Gruppen aufgeteilt, suchen die Kinder u. a. Kräuter für die
eigene Zubereitung von Frischkäse, schütteln sich Butter oder backen
Brot. Dabei lernen sie die Tier- und Pflanzenwelt von Almen kennen. Auf
diesem Weg soll bei den Schülern die Verbundenheit zur Natur und die
Aufmerksamkeit gegenüber dem natürlichen Lebensraum gefördert sowie die
Wichtigkeit der Almbewirtschaftung bewusst gemacht werden.
Sonderpreis Nebenerwerb
„Der Wohlfühlbauernhof“
Christiane und Bernhard Ranzinger, Schlößbach 1, 94065 Waldkirchen
Inhalt:
Beim Wohlfühlurlaub auf dem Bauernhof, der umgeben ist von Wiesen und
Wäldern, finden die Urlaubsgäste Ruhe und Entspannung abseits von
Alltags- und Großstadthektik.
Ob bei Ausflügen in die Natur, Aktionen wie Bauernbrot im Holzofen
backen, Heuschlaf-Möglichkeiten, Mitarbeit auf dem Hof, Grillabenden
oder Massagen – jeder Gast kann seinen Interessen nachgehen und gerecht
werden. Kinder stehen bei den Gastgebern ganz oben. Unter dem Motto
„Ohne Spielzeug spielen“ entdecken die kleinen Urlaubsgäste zusammen
mit den Ranzinger-Kindern den Bauernhof und die Natur. Außerdem gibt es
ein Tippi und einen Marterpfahl, eine Holzkegelbahn und eine
„Räuberhöhle“ (=Baumhaus).
Hauptpreis Gemeinschaftsprojekt und Kooperation
„Holzbaumesseallgäu 2005 - 2008“
Holzforum Allgäu e. V., Wolfram Kroner, Vorsitzender, Riederau 1, 87437 Kempten
Inhalt: Durchführung einer regionalen Holzbaumesse im Allgäu zur
Stärkung der Wertschöpfungskette Forst-Holz in der Region. Obwohl der
Holzbau im Allgäu eine lange Tradition hat, sind die Potenziale bei
weitem nicht ausgeschöpft. Um dem entgegen zu wirken, hat das Holzforum
Allgäu im Jahr 2005 die Holzbaumesse Allgäu ins Leben gerufen. Mit ihr
soll allen Akteuren entlang der Wertschöpfungskette Holz und dem
Endkunden Information über Holzbau geliefert und damit die Nachfrage
nach heimischen Hölzern gesteigert werden.
Sonderpreis Gemeinschaftsprojekt und Kooperation
„Sammeldurchforstung Bersch“
Forstbetriebsgemeinschaft Oberallgäu e. V., Roman Prestele, Im Stillen 1, 87509 Immenstadt
Inhalt: Das Waldgebiet Bersch ist ein Gebiet, das in viele kleine
Waldgrundstücke aufgeteilt ist. Nun wurde mit einer überbetrieblichen
Holz-Erntemaßnahme auf großer Fläche gearbeitet, um die vorhandenen
Strukturen zu verbessern. Ziel war
es, über die einzelnen Grundstücksgrenzen hinaus Waldwirtschaft mit
hohen Erträgen zu ermöglichen, ohne die Wälder massiv zu
beeinträchtigen. Damit sollen Borkenkäferbefall und Sturmschäden
minimiert werden.
Sonderpreis für Jungunternehmer
„Freizeitpark im Hanffeld“
Naturdenker GmbH, Markus Sauerhammer, Christian Gehret, Thomas Gutmann, Am Hofgarten 4, 85354 Freising
Inhalt: Der Freizeitpark im Hanffeld hat sich, aus einem studentischen
Projekt angefangen mit einem Labyrinth, entwickelt. Im Mittelpunkt
stehen die Umweltbildung für Schulen, ein nachhaltiges Ausflugsziel im
ländlichen Raum und Öffentlichkeitsarbeit für die Landwirtschaft,
Erneuerbare Energien, Nachwachsende Rohstoffe usw. Aber auch die
Schaffung einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung für Jung und Alt,
Familien usw. sind das Ziel. In der Umsetzung des Freizeitparks wurden
Themenwochen wie „Grünes Klassenzimmer“ oder „Kinder-Uni mit
spielerischer Wissensvermittlung“ angeboten.