17.02.2010 | 00:00:00 | ID: 4799 | Ressort: Landwirtschaft | Unternehmen

Landwirtschaftminister Peter Hauk MdL: "Weitreichende Investitionen machen Marbach fit für die Zukunft"

Stuttgart (agrar-PR) - Haupt- und Landgestüt wird baulich entwickelt / Bauvorhaben in Höhe von rund 7,3 Millionen Euro stehen an / Schwerpunkte bei Modernisierung, Energieeffizienz und Klimaschutz
"Die Landesregierung beweist mit dem Investitionsprogramm für das Haupt- und Landgestüt Marbach, dass sie zu dieser herausragenden Einrichtung des Landes als staatlicher Aufgabe im Bereich der Pferdezucht, der Pferdehaltung und des Pferdesports steht", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Mittwoch (17. Februar) in Stuttgart. In wenigen Wochen könnten die Bauleistungen ausgeschrieben werden. Ab dem Sommer dieses Jahres würden sich dann an den Standorten des Gestüts in Marbach, in Offenhausen und in St. Johann zahlreiche Baukräne drehen.

Von den nahezu 180 Gebäuden des Gestüts stehe eine große Zahl unter Denkmalschutz. Zahlreiche Gebäude würden nicht mehr den heutigen Anforderungen eines modernen Pferdezucht- und Ausbildungsbetriebs genügen. Als sich mit dem Zukunftsinvestitionsprogramm die Möglichkeit geboten hätte, seien sechs Bauprojekte ins Auge gefasst worden, die bis Ende 2011 realisiert würden. Ziel der Investitionen sei es, die Funktion Marbachs als übergebietliches Aus- und Weiterbildungszentrum für die Berufe in der Pferdewirtschaft langfristig und nachhaltig sicherzustellen.

Realisierung umfangreicher Baumaßnahmen

Der ehemalige Querstall im Gestütshof Marbach werde zukünftig ein Informations- und Besucherzentrum aufnehmen. Auf 500 Quadratmetern sollen großzügige Räumlichkeiten für Dauer- und Wechselausstellungen Platz finden. Zwei Schulungsräume für bis zu 100 Personen und ein Gestütsshop sollen dafür sorgen, dass Besucher des Gestüts und auch Lehrgangsteilnehmer adäquat empfangen und gut informiert werden könnten. Das vorhandene Gebäude bleibe weitgehend unangetastet. Lediglich ein neuer Erschließungsweg werde die Neuankömmlinge barrierefrei in den Infobereich führen. Eine Infostelle beim Besucherzentrum werde über das Biosphärengebiet informieren. Marbach sei eines der 15 geplanten 'Außenportale' der von der UNESCO zertifizierten Biosphärenregion.

In einem neuen Lehrgangsstall würden 24 Pferdeboxen, Geschirrkammer und Kutschenremise bereitgestellt werden. Die U-förmige Stallanlage um einen Innenhof, in dem die beeindruckenden Pferdegespanne eingeschirrt werden, ermögliche dem Besucher Einblicke in das Gestütsleben und den Start zu der einen oder anderen Ausfahrt. Ebenso werde es Lehrgangsteilnehmern vermehrt ermöglicht, ihre eigenen Pferde zu den Lehrgängen mitzubringen.

Als Ausbildungsbetrieb mit zahlreichen Lehrgängen sei das Gestüt auf ein Gästehaus angewiesen. Das geplante Unterkunftsgebäude für Schulungsteilnehmer beende die Zeit der Stockbetten und Gruppenwaschräume und stelle eine zeitgemäße Unterbringung in 18 Zweibettzimmern und zwei behindertengerechten Appartements sicher. Aus dauerhaften und langlebigen Materialien errichtet bilde der dreigeschossige, schmale Neubau den südlichen Abschluss der Fohlenweide.

In Offenhausen werde eine neue Reithalle entstehen. Dort stehen die wertvollsten Deckhengste des Gestüts. Die historische und denkmalgeschützte Reithalle sei sanierungsbedürftig und genüge nicht den Anforderungen einer heutigen europäischen Zucht- und Ausbildungsstätte. Auf der 20 mal 60 Meter großen neuen Reitfläche könnten die Tiere sowohl für Leistungsprüfungen und den Sport trainiert, als auch den Züchtern präsentiert werden. In enger Abstimmung mit den Genehmigungsbehörden und der Gemeinde Gomadingen sei als Standort für die neue Halle ein Bereich südlich der Klosteranlage festgelegt worden. Von der Hauptstraße so nicht mehr einsehbar, bette sich der parallel zum Hang geplante Holzbau mit einem versetzten Pultdach harmonisch in die Landschaft ein.

Im Gestütshof in St. Johann entstehe eine weitere Reithalle. Im südlichen Teil der Gesamtanlage werde anstelle eines bestehenden, nicht mehr genutzten Schweinestallgebäudes eine 20 mal 40 Meter große Reitbahn mit kleinem Zuschauerbereich entstehen.

Energieeffizienz und Klimaschutz durch nachwachsende Rohstoffe

Bei den Neubauten setze das Land auf ein nachhaltiges Baukonzept. Zum Einsatz würden vorrangig regionale Materialien kommen. Abgerundet werde das Programm durch ein Konzept zum Einsatz erneuerbarer Energien in Marbach. Die Neubauten Infozentrum und Gästehaus sowie zahlreiche bestehende Gebäude des Betriebs sollen an ein Nahwärmenetz angeschlossen werden. Dafür werde eine neue zentrale Heizungsanlage errichtet, die mit Holzhackschnitzeln befeuert wird. Eine Wärmeleistung von 190 Kilowatt wird dann mit Holzhackschnitzeln erreicht, die zum großen Teil vom gestütseigenen Baum- und Strauchschnitt stammen. Standort ist der Wirtschaftshof südlich des Gestütshofes. Mit dieser Anlage werden bisherige Öl-, Flüssiggas- und Nachtstromspeicherheizungen ersetzt. Da die Holzhackschnitzel im eigenen Betrieb als Abfallprodukt anfallen, erreiche man damit nicht nur eine deutliche Senkung der Betriebskosten, sondern auch im Endausbau eine CO2-Einsparung von 50 Tonnen pro Jahr.

Weitere Informationen zum Thema Pferdezucht finden sich auf der Internetseite des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de.

Detaillierte Angaben zu den Angeboten und zur Arbeit des Haupt- und Landgestüts Marbach finden sich unter www.hul-bw.de .
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